Über 1000 Arbeitsplätze bei IBM Mainz gefährdet

Gedrückte Stimmung auf den Betriebsversammlungen, Proteste blieben aber aus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Beim Mainzer Werk für Festplattenteile des Elektronik-Konzerns IBM sind über 1000 Arbeitsplätze gefährdet. Das erfuhren die mehr als 2000 Mitarbeiter der IBM Deutschland Speichersysteme GmbH aus den verschiedenen Schichten heute auf insgesamt drei Mitarbeiterversammlungen. Geschäftsführer Walter Meizer bestätigte, dass die GmbH nicht in das neue Gemeinschaftsunternehmen von IBM und Hitachi aufgenommen werde und dadurch den Hauptabnehmer für seine Computerteile verliere. Während der Betriebsrat mit dem Verlust von mindestens 1300 Mitarbeitern rechnet, erklärte Meizer, dass auf jeden Fall die 350 Mitarbeiter der Speichersysteme GmbH mit befristeten Verträgen bis Ende nächsten Jahres ausscheiden sollen.

Von den 1650 Festangestellten könnten mindestens 400 mit einer Weiterbeschäftigung rechnen, da sie nicht in der Produktion, sondern in der Entwicklung oder an Kundenprojekten arbeiteten. Wie viele Arbeitsplätze insgesamt vernichtet werden, sei noch nicht sicher. Der IBM-Konzern habe zugesagt, zusätzliche Aufgaben nach Mainz zu verlagern. Neben dem Werk für Speichersysteme beschäftigt IBM Deutschland in Mainz noch rund 1400 andere Mitarbeiter.

Auf den Mitarbeiterversammlungen habe eine gedrückte Stimmung geherrscht, berichtete der Betriebsrat. Zu offenen Protesten sei es aber nicht gekommen. Der Betriebsrat werde versuchen, Druck auf die Geschäftsleitung auszuüben, um eine möglichst große Zahl von Arbeitsplätzen in Mainz zu erhalten.

Für die ausscheidenden Mitarbeiter werde mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandelt. Vorgesehen seien Abfindungen und Vorruhestandsregelungen. Für die Umstrukturierung sei ein Zeitraum von 12 bis 18 Monaten vorgesehen. IBM hat seit 37 Jahren einen Standort in Mainz. Nach Angaben des Geschäftsführers wurde die Speichersysteme GmbH 1994 ohne öffentliche Zuschüsse gegründet. (dpa) / (tol)