Apple sieht iPhone-Konkurrenz gelassen

Steve Jobs Vertretung Tim Cook äußerte sich in einer Telefonkonferenz zu Gerüchten über Apple-Netbooks, kommentierte Apple TV und zeigte sich angesichts neuer iPhone-Konkurrenten gelassen.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Nach der Bekanntgabe eines neuerlichen Rekordergebnisses am Mittwochabend konnte Apples Interims-Chef Tim Cook der traditionellen Fragestunde mit den Investoren gelassen entgegen sehen. Die Analysten nutzten die Gunst der Stunde, um Cook eine Stellungnahme zu den Gerüchten über einen möglichen Einstieg in den Netbook-Markt, weitere Mobilfunkpläne und das Schicksal von Apple TV zu entlocken.

Kurz vor der diesjährigen Macworld Expo im Januar in San Francisco kochten die Gerüchte traditionell hoch. Neben einem preisgünstigen Apple-Netbook erwarteten Analysten und Anhänger einen kleinen Bruder des iPhones. Auch wenn sich die Spekulationen über ein "iPhone nano" nicht bewahrheiteten, sind sie nicht ganz aus der Welt: Jetzt soll das Handy angeblich im Sommer erscheinen. Cook merkte dazu lediglich an, ein Low-End-Handy werde es von Apple nicht geben. Apple wolle "das beste Mobiltelefon bauen", nicht Marktführer nach Stückzahlen werden.

Angesichts der dem iPhone seitens Google, Palm und Microsoft drohenden Konkurrenz bleibt Cook, der vor gerade mal einer Woche für den gesundheitlich angeschlagenen Apple-Chef Steve Jobs eingesprungen war, gelassen: Die Software sei der Schlüssel zum Erfolg des iPhones, sagte Cook, Apple sei den Mitbewerbern da um Jahre voraus. Mit Blick auf Ähnlichkeiten zwischen dem iPhone und dem jüngst angekündigten Palm Pre zeigte sich Cook kämpferisch. Apple werde gegen jeden, der das geistige Eigentum des Unternehmens verletze, sämtliche zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Palm zeigte sich davon wenig beeindruckt: Im Falle gerichtlicher Auseinandersetzungen werde Palm sich zu verteidigen wissen, sagte eine Sprecherin.

Den boomenden Markt der Netbooks, der inzwischen etwa drei Prozent des gesamten PC-Geschäfts ausmache, habe Apple sehr wohl im Auge, sagte Cooks im Hinblick auf die von Analysten vorgebrachte Frage nach einem Mac im Netbook-Segment unter 500 US-Dollar. "Wir beobachten das", sagte Cook. Die gängigen Produkte seien "viel schwächer, als der Kunde das will": Schlechte Software, zu kleine Displays und Tastaturen. "Wir glauben nicht, dass die Leute mit solchen Produkten zufrieden sind." Ganz ausschließen wollte Cook ein Netbook aus dem Hause Apple allerdings nicht. "Wir werden sehen."

Auch zu Apple TV gibt es bei jeder Analystenkonferenz etwas Neues. GegenĂĽber dem Vorjahresquartal habe sich der Absatz der Medienbox verdreifacht, sagte Cook. Allerdings betreibe Apple das Projekt immer noch wie eine Art Hobby. Das Unternehmen werde aber weiterhin in dieses "Hobby" investieren. "Wir sind der festen Ăśberzeugung, dass da fĂĽr uns zukĂĽnftig was drin ist." (rei)