Bayerische Behörde lässt Lottoannahmestelle bespitzeln
Ein Detektiv soll im Auftrag des bayerischen Finanzministeriums den Betreiber einer Lottoannahmestelle ausspioniert haben.
Ein Detektiv soll im Auftrag des bayerischen Finanzministeriums den Betreiber einer Lottoannahmestelle ausspioniert haben. Den Auftrag dazu gab angeblich die staatliche bayerische Lotterieverwaltung, die zum Finanzministerium gehört. In einer eidesstattlichen Erklärung des Detektivs ist die Rede davon, dass er mit per E-Mail eingeschleusten Viren versucht hat, an Beweise heranzukommen. Dabei soll es um Daten gehen, die ein Geschäftspartner des Betreibers der Lottoannahmestelle in einem Rechtsstreit nicht freiwillig herausgeben wollte.
Die Behörde hat zwar bestätigt, eine Detektei beauftragt zu haben, streitet aber ab, direkt mit dem Detektiv zusammengearbeitet zu haben, dessen Erklärung jetzt in die Öffentlichkeit gelangt ist. Weiterhin bekräftigt die Behörde, die Detektei seinerzeit explizit darauf hingewiesen zu haben, dass "selbstverständlich Recht und Gesetz einzuhalten sind". Deshalb habe man mittlerweile die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Letztlich geht es um ein seit 2006 laufendes Verfahren, in dem die Behörde dem Betreiber der Annahmestelle vorwirft, vertragswidrig mit gewerblichen Spielvermittlern zusammenzuarbeiten. (ps)