Bericht: Leber-Transplantation bei Apple-Chef Steve Jobs

Apple hatte seit Sommer 2008 Kritik von Aktionären für seine Informationspolitik zu Jobs' Gesundheit einstecken müssen. Einige Anteilseigner forderten ausführlichere Angaben, da Jobs von herausragender Bedeutung für die Zukunft des Unternehmens sei.

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Von
  • dpa

Steve Jobs

(Bild: mylerdude, Lizenz: creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Apple-Chef Steve Jobs hat laut einem Zeitungsbericht eine neue Leber bekommen. Das gewöhnlich sehr gut informierte Wall Street Journal berichtete, Jobs habe sich der Leber-Transplantation vor etwa zwei Monaten unterzogen. Er solle aber wie geplant bis Ende des Monats ins Tagesgeschäft zurückkehren. Der 54-jährige Jobs, der als treibende Kraft für die Erfolge des iPhone- und Mac-Herstellers gilt, hatte im Januar eine Krankheits- Auszeit genommen. Er selbst erklärte, er müsse eine Hormonstörung behandeln lassen, durch die er Gewicht verliere.

Möglicherweise werde Jobs in den ersten ein bis zwei Monaten nach seiner Rückkehr auf Empfehlung der Ärzte nur halbtags arbeiten, schrieb die US-Zeitung weiter unter Berufung auf informierte Personen. Der bisher fürs Tagesgeschäft zuständige Apple-Manager Tim Cook, der Jobs während der Auszeit vertritt, könnte eine stärkere Rolle übernehmen und auch in den Verwaltungsrat berufen werden.

Jobs sei bereits wieder im Apple-Hauptquartier gesehen worden, schrieb die Zeitung. Einige Beobachter hatten damit gerechnet, dass Jobs bereits bei der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC vor knapp zwei Wochen auftauchen könnte, doch das neue Modell des iPhone-Handys wurde dort ohne ihn vorgestellt. Eine Apple-Sprecherin wiederholte auf Anfrage des Blatts lediglich, dass der Konzernchef wie angekündigt Ende des Monats zurückerwartet werde.

Anfang des Jahres hatte bereits die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Jobs plane eine Leber-Transplantation. Dem Wall Street Journal zufolge wurde die Operation im US-Bundesstaat Tennessee ausgefĂĽhrt, in dem die Wartezeiten fĂĽr eine Spenderleber kĂĽrzer seien als in anderen Regionen.

Im Jahr 2004 war Jobs wegen eines Krebs-Tumors an der BauchspeicheldrĂĽse operiert worden. Er hatte die Ă–ffentlichkeit damals erst nach der Operation ĂĽber seine Erkrankung informiert. Laut Experten kann diese Art von Krebs Metastasen in der Leber verursachen.

Über neue Gesundheitsprobleme bei Jobs war bereits seit Juni 2008 spekuliert worden, als bei ihm ein deutlicher Gewichtsverlust auffiel. Von Apple hieß es zunächst, Jobs' Gesundheit sei seine Privatangelegenheit. Später erklärte Jobs, er leide an einer Hormonstörung, deretwegen sein Körper keine Proteine verarbeiten könne. Anfang Januar sagte er zunächst, seine Krankheit sei relativ einfach zu behandeln – kündigte jedoch nur wenige Tage später eine Auszeit bis Ende Juni an. Nähere Angaben machten Jobs und Apple nicht. "Warum lasst ihr Jungs mich nicht in Ruhe – warum ist das so wichtig?", wurde Jobs im Januar von Bloomberg in dem Bericht über die geplante Lebertransplantation zitiert.

Apple hatte seit Sommer 2008 Kritik von Aktionären für seine Informationspolitik zu Jobs' Gesundheit einstecken müssen. Einige Anteilseigner forderten ausführlichere Angaben, da Jobs von herausragender Bedeutung für die Zukunft des Unternehmens sei. Die Aktie war zunächst eingebrochen, konnte sich zuletzt aber wieder erholen, da das Geschäft von Apple auch während der Abwesenheit des charismatischen Konzernchefs gut lief. Allerdings soll Jobs auch vom Krankenbett aus an strategischen Entscheidungen beteiligt gewesen sein. Einige Mitglieder des Apple-Verwaltungsrates seien wöchentlich über seinen Gesundheitszustand informiert worden, schrieb das Wall Street Journal.

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(dpa) / (jk)