Datenschutzaktivist fordert Bewusstseinswandel bei Politikern, Unternehmen und Anwendern

Joachim Jakobs, Gründer der Initiative privatsphare.org, setzt sich für ein höheres Sicherheitsniveau ein. Dafür sei ein grundlegender Bewusstseinswandel nötig.

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"Die Entscheider in der Politik, den Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung haben den Schlüssel zu einem deutlich höheren Sicherheitsniveau der Informationsgesellschaft in der Hand. Sie müssen in nur noch nutzen." Das schreibt Joachim Jakobs, Gründer der Initiative privatsphaere.org, in einem Gastkommentar auf c't-Hintergrund. Politiker, Unternehmen und auch die Anwender müssten ihr Bewusstsein wandeln, um gegen Gefahren wie Datenspionage, kriminelle Machenschaften und Datenmanipulation im Cyberspace besser gewappnet zu sein.

Das elektronische Regieren und Geschäftemachen sei gegen Dummheit und kriminelle Energie kaum zu sichern, meint Jakobs. Das Bit des rechtschaffenen Bürgers unterscheide sich nicht von dem des Verbrechers. Trotzdem gebe es weder beim Staat noch bei den privaten Datensammlern dezidierte Zugangsberechtigungen, die tatsächlichen Zugriffe werden nicht protokolliert und die Daten beliebiger Intimität können kopiert werden, ohne dass überhaupt jemand davon Notiz nimmt. Hier verweist Jakobs auf die am Montag bekannt gewordenen Datenlecks bei Einwohnermeldeämtern.

Wenn die Anwender beispielsweise nur den Mails vertrauen würden, die mit einer gültigen elektronischen Signatur daherkommen, würde das Phishing-Problem erheblich dezimiert und Milliarden an Kosten eingespart. Dazu müssten sie aber erst einmal in der Lage sein, ihre elektronische Post selbst zu signieren und zu verschlüsseln. "Sollten wir dieses Sicherheitsniveau allerdings jemals erreichen, guckt Wolfgang Schäuble in die Röhre", meint Jakobs. Dann würden die Menschen in der Lage sein, auch den "Bundesspitzelminister" auszuschließen und dessen Onlinedurchsuchung zu verhindern.

Der vollständige Gastkommentar von Joachim Jakobs ist auf c't-Hintergrund zu lesen:

(anw)