Erste Computer für Privatnutzung in Kuba erhältlich
Erst im März hatte Kubas Staatschef Raul Castro den privaten Kauf von Computern und anderen Elektrogeräten wieder erlaubt. Nun stehen die ersten Computer in den Läden – die meisten Kubaner kommen nur zum Anschauen
Nachdem Kubas Staatschef Raul Castro bereits im März den privaten Kauf von Computern und anderen Elektrogeräten wieder zugelassen hatte, stehen nun nach einem Bericht der BBC die ersten Computer in den Läden: Im Einkaufszentrum Carlos III in Havanna haben sich demnach Menschenmengen gebildet – die meisten kamen allerdings nur, um sich die Geräte anzuschauen. Die Computer kosten fast 800 Dollar in einem Land, in dem das Durchschnitteinkommen nicht einmal 20 Dollar beträgt. Doch einigen Kubaner haben Verwandte im Ausland, mit deren Hilfe sie ihr Einkommen aufstocken können.
Seit seiner offiziellen Übernahme der Präsidentschaft im Februar hat Raul Castro einige Restriktionen zum Kauf von Konsumgütern aufgehoben. Dazu gehören zum Beispiel auch DVD-Player oder Mobiltelefone, welche sich in den vergangenen Wochen bereits tausende Kubaner zugelegt haben. Die ersten Lagerbestände von Computern sind dagegen erst jetzt eingetroffen.
Der Zugriff auf das Internet bleibt nach wie vor beschränkt auf bestimmte Arbeitsplätze, Schulen und Universitäten. Die Regierung sagt, sie erhalte wegen des US-Embargos keinen Zugriff auf die im Meer verlegten Glasfaserkabel. Der Internetzugriff sei derzeit nur per Satellit möglich, was teuer sei und nur eine eingeschränkte Bandbreite biete. Venezuelas Präsident Hugo Chavez, ebenfalls kein Freund der Amerikaner, lässt derzeit von der Telecom Venezuela ein neues Kabel im Karibischen Meer verlegen. Ob die Kubanische Regierung den uneingeschränkten Zugriff auf das Internet erlaubt, wenn das Seekabel zur Verfügung steht, bleibt allerdings offen. (ggo)