Falk-Prozess ohne Plädoyer der Verteidigung vertagt
Nach neuen Beweisanträgen anstatt des erwarteten Schlussplädoyers der Verteidigung hat das Hamburger Landgericht den Prozess gegen den ehemaligen Internetunternehmer Alexander Falk um eine Woche vertagt.
Ohne das erwartete Plädoyer der Verteidigung hat das Hamburger Landgericht am heutigen Montag den Betrugsprozess gegen den früheren Internetunternehmer Alexander Falk um eine Woche vertagt. Die Anwälte des Hauptangeklagten, die eigentlich ihre Schlussvorträge halten wollten, stellten noch weitere Beweisanträge, über die das Gericht nicht kurzfristig entscheiden konnte. "Wir können heute nicht über die Anträge entscheiden, dazu sind sie zu vielfältig und umfangreich", sagte Richter Nikolaus Berger. Nach zweistündiger Sitzung beendete er daraufhin die Verhandlung.
Falks Verteidiger Thomas Bliwier hatte schon vorher angekĂĽndigt, in dem schon mehr als drei Jahre dauernden Wirtschaftsprozess einen Freispruch fĂĽr seinen Mandanten fordern zu wollen. Die Staatsanwaltschaft verlangt dagegen wegen schweren Betrugs fĂĽnf Jahre und neun Monate Haft fĂĽr Falk.
Der 38-jährige Falk und vier Mitangeklagte sollen den Wert der Firma Ision durch Scheingeschäfte in die Höhe getrieben und somit bei deren Verkauf an die britische Energis im Jahr 2000 einen überhöhten Preis kassiert haben. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Schaden auf gut 37 Millionen Euro. Das Gericht geht im Unterschied zu den Anklagevertretern nur noch von einem versuchten Betrug aus.
Die Verteidiger von drei Angeklagten haben inzwischen ihre Plädoyers gehalten. Nur ein Angeklagter hat sich dabei schuldig bekannt. Sein Verteidiger plädierte auf eine eineinhalbjährige Bewährungsstrafe wegen Beihilfe zu einem versuchten Betrug. Die Staatsanwaltschaft verlangt drei Jahre Haft. Für zwei weitere Angeklagte forderten ihre Verteidiger Freisprüche, während die Staatsanwaltschaft für einen der Manager auf vier Jahre und drei Monate Haft plädierte und für den anderen auf eine Bewährungsstrafe.
Falks Verteidiger, die ihre Strategie durch das Schuldbekenntnis des einen Mitangeklagten nicht beeinträchtigt sehen, beantragten am Montag die Vorladung weiterer Wirtschaftsexperten. "Wir müssen das hier in aller Sorgfalt zu einem Ende bringen", sagte Anwalt Bliwier, auch wenn die "Beweisaufnahme schon eine gewisse Zeit dauert." Der Wirtschaftsprozess hatte Anfang Dezember 2004 begonnen.
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(dpa) / (vbr)