Handy- und Smartphone-Markt in Bewegung

Während Apple, RIM und HTC an den weltweiten Smartphone-Anteilen von Branchenprimus Nokia knabbern, muss sich Motorola auf dem heimischen US-Handymarkt erstmals mit Platz zwei zufrieden geben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Herbert Braun

Apple und RIM kämpfen derzeit um den zweiten Platz auf dem weltweiten Smartphone-Markt, analysiert eine Marktstudie von Canalys. Apple konnte seinen Marktanteil im vergangenen Quartal gegenüber dem Vorjahr um 523 Prozent steigern und zog damit knapp an dem kanadischen Blackberry-Hersteller vorbei, der aber ebenfalls ein stattliches Wachstum von über 80 Prozent verbuchen konnte. Die Zuwächse verdankt Apple dem iPhone 3G; noch im zweiten Quartal 2008 sah die Statistik weit weniger schmeichelhaft aus (1, 2). Zusammen mit HTC (plus 170 Prozent), die Windows-Mobile-Geräte und neuerdings das G1 herstellen, knabbern Apple und Blackberry an den Anteilen der Traditionsmarken Nokia und Motorola. Der schwächelnde Marktführer Nokia musste sogar einen Rückgang an absoluten Zahlen hinnehmen, obwohl der Markt weiter kräftig um 28 Prozent wuchs -- von 31 auf 40 Millionen Geräte. Trotz dieses Schwundes haben die Finnen allerdings im dritten Quartal 2008 immer noch mehr Smartphones verkauft als Apple, RIM und HTC zusammen.

Noch härter trifft es das Betriebssystem Symbian, das im Vorjahr noch auf zwei Dritteln aller neuen Smartphones zu finden war. Nach der Akquise durch Nokia haben sich einige Hersteller anders orientiert. Windows Mobile gewann Anteile, musste aber iPhone und Blackberry vorbeiziehen lassen und fiel damit auf Platz vier unter den Smartphone-Betriebssystemen zurück. Die moderaten Zugewinne für Linux könnten bald dank der Android-Plattform erheblich anschwellen. Die Canalys-Analysten machten außerdem ein großes Interesse der Kunden an Touchscreens aus und ermittelten die stärksten Zugewinne in Osteuropa.

Insgesamt läuft es bei den Mobiltelefonen schlecht für Nokia und Motorola. Erstmals seit der Erfindung des Handys vor 25 Jahren belegt Motorola auf dem heimischen US-Markt nicht mehr den ersten Platz, ermittelt Strategy Analytics: Samsung zog mit 22,4 Prozent an den Amerikanern (21,1 Prozent) vorbei, mit LG (20,5 Prozent) liegt ein weiterer Hersteller aus Korea knapp dahinter. Vor allem das schwindende Interesse an ihrem Mittelklasse-Modell Razr war verantwortlich dafür, dass Motorola der halbe Marktanteil weggebrochen ist. Bergab ging es auch für Nokia, die trotz verstärkter Anstrengungen auf dem US-Markt unter zehn Prozent fielen. Der gesamte US-Markt wuchs wiederum um über 5 Prozent. (heb)