ISC'08: Clearspeed verspricht 3,84 GFLOPS pro Watt

PCI-Express-Coprozessorkarten mit dem neuen CSX700-Chip sollen aus 25 Watt elektrischer Leistung bis zu 96 GFLOPS Rechenleistung schöpfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Auf der International Supercomputing Conference (ISC'08), die zurzeit in Dresden stattfindet, stellt das US-Unternehmen Clearspeed die neue Generation seiner Applikationsbeschleuniger vor. Herzstück ist der Prozessor namens CSX700, der nun ein integriertes PCI-Express-Interface mitbringt und annähernd die dreifache Gleitkomma-Rechenleistung wie sein 2004 angekündigter Vorgänger CSX600 liefert.

Während Clearspeed für die PCIe-Karte Advance e620 mit zwei CSX600-Chips eine Leistungsaufnahme von 33 Watt und eine Double-Precision-(DP-)Performance von 66 GFLOPS verspricht, soll die neue PCIe-x8-Karte Advance e710 aus 25 Watt 96 GFLOPS DP-Rechenleistung schöpfen. Diese Rechenleistung entspricht ziemlich genau der theoretisch maximalen SSE-Performance von zwei Quad-Core-Xeons, deren acht Kerne mit jeweils 3 GHz laufen – und dann zusammen etwa 160 Watt Leistung in Wärme verwandeln.

Die jeweils einige tausend US-Dollar teuren Clearspeed-Coprozessoren konkurrieren nicht mehr nur mit anderen Spezialprozessoren oder dem PowerXCell 8i, sondern zunehmend mit deutlich billigeren Grafikkarten-GPUs (AMD FireStream, Nvidia Tesla). Deshalb betont Clearspeed nun die besonderen Vorzüge der Advance-Boards, etwa die vergleichsweise niedrige Leistungsaufnahme und daraus resultierende Effizienz von 3,84 GFLOPS pro Watt, die passive Kühlung ohne Lüfter sowie den ECC-Schutz des Chip-internen Speichers und der 2 GByte PC2-4200-Speicher (DDR2-533) auf der Karte. Clearspeed-Karten stecken etwa in dem japanischen Superrechner Tsubame, der im Juni 2006 auf Platz 7 der Top500-Liste stand.

Außer auf einer PCIe-x8-Steckkarte kann man den CSX700 auch auf einem Mezzanine-Board für Blade-Server der Firma HP kaufen (Advance e720, ebenfalls mit 2 GByte DDR2-SDRAM) sowie in einem Rack-Einschub namens Clearspeed Accelerated Terascale System (CATS). Im CATS 700 etwa stecken zwölf Advance-e710-Karten, die extern per PCIe x8 mit anderen Servern verbunden werden. Der 1-HE-Einschub mit einer "typischen" Leistungsaufnahme von 850 Watt soll 1,152 TFLOPS liefern. (ciw)