Leica kündigt Millionenverlust an
Der traditionsreiche Kamerahersteller rechnet im laufenden und im kommenden Geschäftsjahr mit Verlusten. Aufgrund der Wirtschaftskrise sei der Absatz neuer Produkte geringer ausgefallen als geplant.
Die Leica Camera AG warnt ihre Aktionäre: Der Kamera- und Fernglashersteller rechnet für das Geschäftsjahr 2008/09, das am 31. März endet, mit einen Verlust "mindestens im höheren einstelligen Euro-Millionenbereich". Auch für das Folgejahr erwarte der Vorstand ein "deutlich negatives Ergebnis", räumt Leica in einer Mitteilung ein.
Schuld sei die Wirtschaftskrise, erklärt das Unternehmen mit Sitz in Solms: "Der erwartete positive Effekt durch den Markteintritt von innovativen Produkten, insbesondere des S2-Systems, ist überschattet durch die weltweite Krise." Die Spiegelreflexkamera S2 hatte Leica im September 2008 auf der Kölner photokina vorgestellt. Darüber hinaus seien höhere Aufwendungen für Forschung und Vertrieb, der verzögerte Markteintritt neuer Produkte sowie "Schwierigkeiten auf den Finanzmärkten" für die erwarteten Verluste verantwortlich.
Der Umsatz in den drei bislang absolvierten Quartalen des laufenden Geschäftsjahres sank auf 93 Millionen Euro – von 127 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nur im dritten Quartal fiel der Umsatz mit 41 Millionen Euro höher aus als im Vergleichszeitraum (38 Millionen Euro). Eine Kapitalerhöhung soll nun noch im laufenden Monat sechs Millionen Euro einbringen. (cwo)