Linux-Entwickler wollen VFAT-Patentproblematik umgehen

Ein zweiter Patch von Linux-Entwickler Andrew Tridgell für die VFAT-Implementierung im Linux-Kernel soll das Risiko einer Patentklage seitens Microsoft minimieren.

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Knapp zwei Monate nach seinem ersten VFAT-Patch hat Samba-Entwickler Andrew Tridgell nun einen zweiten Patch für Linux veröffentlicht, der es möglich machen soll, die Patentproblematik der VFAT-Implementierung in Linux zu umschiffen. Anders als der erste Workaround, CONFIG_VFAT_NO_CREATE_WITH_LONGNAMES, der es dem Dateisystem effektiv untersagte, neue Dateien mit langen Dateinamen zu erstellen (bestehende Dateien konnten jedoch ohne Probleme gelesen werden), schränkt das neue CONFIG_VFAT_FS_DUALNAMES die Funktion der VFAT-Implementierung nicht ein. Stattdessen sorgt die boolsche Variable, wenn sie auf "nein" steht, dafür, dass entweder ein kurzer oder ein langer Dateiname erstellt wird, aber nie beide. Die Felder, die normalerweise den kurzen Namen enthalten würden, werden in diesem Fall mit ungültigen Zeichen gefüllt, sodass das Ergebnis in FAT-Terminologie kein gültiger kurzer Dateiname ist.

Anlass für die beiden Kernel-Patches dürfte Microsofts inzwischen eingestellter Feldzug gegen den niederländischen Navi-Hersteller TomTom sein. Damit hatte der Monopolist aus Redmond im Frühjahr in Open-Source-Kreisen fur Unruhe gesorgt. In TomToms Geräten kommt ein Linux-Kernel zum Einsatz, der laut Microsoft unter anderem zwei der eigenen Patente für lange Dateinamen im FAT-Dateisystem verletze. Mit dem nun vorgestellten zweiten Patch hofft Tridgell, der bei IBM angestellt ist, das Risiko einer Patentklage zu minimieren. Die beiden FAT-Patente von Microsoft beziehen sich explizit auf das Erstellen (oder Speichern) von sowohl einem langen als auch einem kurzen Dateinamen. Mit dem Patch gibt es nur entweder den einen oder den anderen Namen, aber nie beide gleichzeitig.

Siehe dazu auch:

(akl)