MTV kehrt zu seinen Wurzeln zurück – zumindest im Internet [Update]

MTV Networks hat die Betaversion des frei zugänglichen Musikvideoportals MTV Music (MTvM) freigeschaltet, auf dem sich jeder Nutzer als VJ betätigen kann. Derzeit sind laut MTV 16.000 Musikvideos verfügbar, täglich sollen weitere hinzukommen.

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Von
  • Volker Zota

Natürlich darf auch ein gewisser Song der Dire Straits bei MTV Music nicht fehlen – "I want my M T V..."

(Bild: MTV Music)

MTV Networks hat die Betaversion des Musikvideoportals MTV Music (MTvM) freigeschaltet. Das Archiv umfasst nach MTV-Angaben derzeit 16.000 Musikvideos, darunter auch Rariäten aus der MTV-Schatztruhe und Konzertschnipsel. Täglich sollen weitere Inhalte hinzukommen.

Die Bildqualität der als Flashvideo abrufbaren Clips (384 × 288 Bildpunkte bei 4 : 3, 512 × 288 Bildpunkte im Falle von 16 : 9) liegt etwas über Youtube-Niveau. Bei vielen Einträgen fehlen bisher Vorschaubilder. Wie bei anderen Videoportalen auch kann man Freunden direkte Links zu den Videos mailen, die Clips in die eigene Webseite einbetten sowie Wertungen und Kommentare abgeben. Die beiden letzteren Funktionen erfordern eine Registrierung. Mit Hilfe der Entwicklungs-Tools der MTVN Content API können Nutzer darüber hinaus MTV-Inhalte in Facebook oder andere Community-Portale einbinden oder Videogalerien zusammenbasteln.

Dass MTV Networks dem Videoportal das Anhängsel "Music" verpasst hat, ist bezeichnend für die Entwicklung der Sendergruppe. Denn obwohl MTV in den Achtzigern als "Music Television" startete, sieht man dort seit einigen Jahren immer seltener Musikclips. Stattdessen gab es Shows und Call-in-Formate der verschiedensten Ausprägungen. Die meiste Musik gibt es bei der Werbung für Klingelton-Abos.

Das Musikfernsehen hierzulande wiederzubeleben, versucht das ebenfalls im Betastadium befindliche Internetportal putpat, in das der Bundesverband Musikindustrie große Hoffnungen setzt.

Wie nicht anders zu erwarten, blockiert MTV den Zugriff außerhalb der USA – zumindest aus manchen Ländern.

[Update]:
Wie nicht anders zu erwarten, bremst offenbar die regionale Musikrechtevergabe die Hobby-VJs. So blockt MTV den Zugriff einzelner Songs außerhalb der USA. So scheinen Nutzer aus dem Nachbarland Kanada derzeit gar nicht auf die Videos zugreifen zu können, in Großbritannien sind zumindest vereinzelte Clips nicht verfügbar. Möglicherweise ist Deutschland also lediglich durch das Geo-Blocking "gerutscht". Sollte dies der Fall sein, ist zu befürchten, dass die Videos in Kürze nur noch über ein US-VPN erreichbar sind. (vza)