Neue Überwachungsvorwürfe gegen Wiener Linien

Ein Mitarbeiter der Wiener Linien, dem größten Nahverkehrsbetreiber der österreichischen Bundeshauptstadt, hat seinem Arbeitgeber vorgeworfen, gegen Datenschutzauflagen zu verstoßen.

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Neue Vorwürfe wegen Missbrauchs der Videoüberwachung erhebt ein Mitarbeiter der Wiener Linien gegen seinen Arbeitgeber. Die Wiener Linien sind der größte Betreiber öffentlichen Personennahverkehrs und wohl auch der größte Videoüberwacher in der österreichischen Bundeshauptstadt. Die österreichische Datenschutzkommission (DSK) hat einen Probebetrieb von Überwachungsanlagen in Stationen und Waggons unter Auflagen genehmigt. Diese Auflagen sollen aber immer wieder verletzt werden, wie die Wiener Tageszeitung "Der Standard" berichtet.

Aufnahmen aus Stationen sollen länger als die erlaubten 48 Stunden gespeichert werden. Außerdem soll die Ablage nicht verschlüsselt, sondern in gängigen Videoformaten erfolgen. Hinzu kommt, dass angeblich nicht nur die speziell befugten, sondern alle Mitarbeiter auf den Server zugreifen und Kopien der Videos machen können. Als ein Mitarbeiter dies entdeckte und die Datenschutzbeauftragte informierte, soll ihm diese mit einem Disziplinarverfahren gedroht haben. Seither fühlt sich der Mann gemobbt und ist in Krankenstand. Ein weiterer Vorwurf betrifft Videokameras im Außenbereich der neuen U2-Station "Stadion" – ihnen soll die Genehmigung fehlen.

Während die DSK prüft, dementieren die Wiener Linien gegenüber dem Standard. Aufnahmen würden nur den Genehmigungen entsprechend gespeichert: 48 Stunden in Stationen und 120 Stunden in U-Bahn-Waggons. Zudem würden die Daten verschlüsselt.

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(Daniel AJ Sokolov) / (uma)