Nvidia in den roten Zahlen [Update]

Sonderlasten wegen Produktfehlern und der Preiskampf führen bei dem Grafikchip-Spezialisten zu herben Verlusten.

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  • dpa

Der Grafikchip-Spezialist Nvidia ist durch eine Sonderbelastung wegen Produktfehlern tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust des US-Herstellers lag in seinem zweiten Geschäftsquartal bei 121 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 173 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel auch wegen des Preiskampfes in der Branche um knapp fünf Prozent auf 893 Millionen Dollar.

"Unser Abschneiden war enttäuschend", räumte Konzernchef Jen-Hsun Huang ein. Nividia habe den Preiskampf am Markt falsch eingeschätzt. Das Unternehmen hatte bereits im Juli seine Prognosen nach unten geschraubt. Die Einmalkosten wegen der technischen Probleme beliefen sich auf 196 Millionen Dollar. Bereinigt um diese und andere Sondereffekte erzielte Nvidia im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal einen Gewinn von 75 Millionen Dollar, der leicht über den Erwartungen der Analysten lag.

Der Markt für Grafikchips ist wegen des Booms von Computerspielen immer stärker umkämpft. Die PC-Chipriesen Intel und AMD machen dem Spezialanbieter Nvidia zunehmend Konkurrenz. AMD bringt gerade eine neue leistungsfähigere Grafikkarte mit zwei GPUs auf den Markt. Der weltgrößte Chipkonzern Intel kündigte vor kurzem seinen neuen Grafik-Prozessor "Larrabee" als Auftakt für neue Modelle mit mehreren Prozessor-Kernen an.

[Update]:
Grund für die Reklamationskosten seien Materialprobleme gewesen, die möglicherweise bei hohen Temperaturwechseln am Gehäuse der Prozessoren vorwiegend in Notebooks aufgetreten seien. Wie viele Rechner davon betroffen waren, gab das Unternehmen bislang nicht bekannt. Mit weiteren Reklamationen rechne Nvidia allerdings nicht. Der Fehler sei nicht bei allen Chips von Nvidia aufgetreten und die Mehrzahl der Notebooks sei nicht betroffen, sagte Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang dem Wall Street Journal. "Wir glauben, dass wir die Sache gut im Griff haben."

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(dpa) / (jk)