P2P-Internetfernsehen Zattoo streamt öffentlich-rechtliches Vollprogramm
Nach langwierigen Verhandlungen konnte sich der P2P-Fernsehanbieter Zattoo mit ARD und ZDF einigen, sodass ab sofort 24 öffentlich-rechtliche Sender live und legal im Internet angeschaut werden können – zunächst testweise für ein Jahr.
Ursprünglich wollte das P2P-Fernsehen Zattoo im Juli vergangenen Jahres seinen Dienst in Deutschland aufnehmen. Das Programm zahlreicher Fernsehsender – darunter auch die öffentlich-rechtlichen Programme – sollte live über die für Windows, Mac OS X und Linux erhältliche kostenlose Software gestreamt werden. Doch daraus wurde nichts, schließlich startete der Fernsehdienst im September 2007 in Deutschland ohne Beteiligung großer Sender.
Inzwischen sind zwar einige Programme dazugekommen, allerdings fehlen weiterhin die Programme von ProSiebenSat.1 und RTL. Dafür streamt Zattoo seit dem heutigen 1. April in Deutschland 24 Programme der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, wodurch sich die Zahl der verfügbaren Kanäle mehr als verdoppelt. Neben den Hauptprogrammen Das Erste und ZDF sind auch die Dritten, die gemeinsamen Partnersender und digitalen Spartenkanäle mit von der Partie. Neben den TV-Kanälen sollen zehn ARD-Hörfunkprogramme über den Zattoo-Player freigeschaltet werden, weitere folgen.
Zattoo hat sich mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten darauf geeinigt, zunächt eine einjährige Testphase durchzuführen. ARD und ZDF erhoffen sich, in diesem Zeitraum wichtige Erkenntnisse über den neuen Verbreitungsweg zu gewinnen, heißt es in der Pressemitteilung von Zattoo. Die Sender experimentieren im Rahmen von Projekten der europäischen Rundfunkunion EBU schon seit einiger Zeit mit der Rundfunkübertragung via Peer to Peer. Die Fernsehanstalten erhoffen sich durch die Internetverbreitung ihrer Programme vor allem mehr jüngere Zuschauer anzusprechen, die inzwischen häufig lieber ins Internet als in die Glotze schauen. (vza)