Plädoyer für "reality mining"

Der Physiker Albert-László Barabási gilt als Pionier der Netzwerkforschung. Im TR-Interview verteidigt Barabási seine wissenschaftliche Arbeit gegen die Bedenken von Datenschützern.

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Der Physiker Albert-László Barabási gilt als Pionier der Netzwerkforschung – der theoretische Hintergrund zu den mittlerweile allseits beliebten sozialen Netzwerken ist zum großen Teil von ihm erarbeitet worden. Im Juni 2008 veröffentlichten Barabási und seine Kollegen vom Center for Complex Network Research an der Northeastern University in Boston (Massachusetts) ihre neusten Erkenntnisse: Eine Analyse menschlicher Bewegungsmuster, die sich aus den Positionsdaten tausender Mobiltelefone ergibt.

Über die erste kommerzielle Anwendung dieser Art von Forschung berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe (das Heft mit beiliegender Hörbuch-CD kann portokostenfrei online bestellt werden). Datenschützer wie der Sicherheitsspezialist Bruce Schneier befürchten bezüglich der Auswertung von Bewegungsdaten einen Datenschutz-GAU. Im TR-Interview verteidigt Barabási seine Forschung gegen die diese Bedenken: "Die Frage ist: Wie kann man Zugang zu den Daten gewähren, so dass der Datenschutz gewährt bleibt? Ich glaube im Moment hat niemand eine Antwort auf diese Frage, aber es gibt eine Menge Forschung dazu", sagt Barabási. "Auf der anderen Seite müssen Sie sich klar machen: Was die Analyse menschlichen Verhaltens angeht gibt es eine Menge privat finanzierter Forschung, die niemals publiziert worden ist. Man kann die öffentlich finanzierte Forschung dazu stoppen, aber niemals die privat finanzierte."

Das Interview auf TR-Online:

(wst)