Python 2.6 öffnet Wege zu Version 3

Außer Fehlerkorrekturen und Patches enthält die gerade freigegebene Version 2.6 der freien Scriptsprache Python vor allem Ergänzungen, die den Umstieg beim nächsten großen Release-Wechsel erleichtern sollen. Dazu gehört die Kommandozeilenoption -3: Dadurch gibt der Interpreter für alle Code-Konstrukte Warnungen aus, die mit Version 3.0 verschwinden werden. Neue Funktionen, die nicht mit bereits vorhandenen kollidieren, haben die Entwickler in die aktuelle Release übernommen. Ändert sich die Semantik in der zukünftigen Python-Version, können Programmierer das Modul future_builtins verwenden, wenn sie die neuere Variante einsetzen wollen.

Weitere neue Module sind json, das zwischen den meisten Python-Datentypen und JSON (Javascript Object Notation) vermittelt, und plistlib zum Lesen und Schreiben der Property Lists, in denen Anwendungen unter Mac OS X in der Regel ihre Konfigurationsdaten speichern. Mit dem Modul multiprocessing können Programmierer nebenläufige Anwendungen erstellen, bei denen Eltern- und Kindprozesse über Queues oder Pipes kommunizieren und Locks oder Semaphoren zum Synchronisieren verwenden.

Das in 2.5 eingeführte with-Statement wird vollwertiger Teil der Sprache. Da es "ziemlich kompliziert" ist, soll das Modul contextlib seinen Einsatz erleichtern, erläutern die Entwickler. Verbesserungen gibt es ebenfalls bei der formatierten Ausgabe durch Übernahme von format aus Python 3.0.

Statt des bisher für die Dokumentation verwendeten LaTeX setzen die Python-Entwickler nun auf Sphinx. Dessen Schwerpunkt liege auf der Erzeugung ansprechender HTML-Seiten – das sei mit LaTeX nur sehr aufwendig zu bewerkstelligen gewesen. Sphinx könne das LaTeX-Format erzeugen, sodass sich auf diesem Weg weiterhin hochwertige gedruckte Dokumentation erzeugen lässt.

Die Website des Projekts führt alle Änderungen in Version 2.6 auf.

Siehe dazu auch:

• Python im heise Software-Verzeichnis

(ck)