Reframe: Seltenes Filmmaterial für alle

Das Tribeca Film Institute kooperiert mit Amazon und bietet mit Reframe einen Internet-Marktplatz für Filmraritäten aller Art an.

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Das New Yorker Tribeca Film Institute startete heute in Zusammenarbeit mit Amazon Reframe, einen Online-Marktplatz für alte Filme. Über den Dienst sollen vor allem solche Filme der – derzeit nur US-amerikanischen – Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, die nur schwierig oder gar nicht im Handel zu finden sind. Besitzen die Nutzer selbst altes Filmmaterial, können sie dieses zudem über die Seite in digitale Form konvertieren lassen. Diese Kopie kann dann nach Wunsch direkt über Amazon angeboten werden. Eventuelle Einnahmen teilt sich der Eigentümer mit der Film-Plattform.

Brian Newman, Geschäftsführer des Tribeca-Filminstituts, erklärte gegenüber der New York Times, dass man inhaltlich ein breites Publikum ansprechen will. Mit dem Dienst wolle man sowohl eine Plattform für Filme und Videos aufbauen als auch den Rechteinhabern die Möglichkeit geben, ihre Werke über den Amazon-Marktplatz zu verwerten. Laut Newman können Interessierte bereits zum Start des Portals 500 Filme kaufen oder mieten, beispielsweise Arbeiten der englischen Regisseurin Sally Potter. Während des kommenden Jahres wollen die Betreiber das Archiv auf rund 10.000 Titel erweitert haben. Die Digitalisierung eines 90-Minuten-Films soll 672 US-Dollar (rund 428 Euro) kosten, was laut Newman angesichts der oft mehreren tausend US-Dollar teuren Konvertierungen ein Schnäppchen sein soll.

Nach der Konvertierung erhält der Rechteinhaber des Materials eine Kopie auf DVD. Eine weitere digitale Kopie verbleibt im Amazon-Unbox-Archiv. Der Eigentümer kann dann den Unbox-Preis für seinen Film selbst festlegen. Fünfzig Prozent der Erlöse beim Verkauf oder Verleih des Materials erhält der Rechteinhaber.

Das Tribeca Film Institute ist eine nicht-kommerzielle Institution, die auch das Tribeca Film Festival in New York veranstaltet. Es wurde von Robert De Niro, Jane Rosenthal und Craig Hatkoff gegründet mit dem Ziel, "im Gefolge des 11. September zu erziehen, zu unterhalten und Filmemacher ebenso wie Filmliebhaber zu inspirieren", wie es in der Selbstdarstellung heißt: "Das Institut initiiert kreative Programme, um durch die Kraft des Films Verständnis, Toleranz und ein globales Bewusstsein zu fördern." (mfi)