Russland erhöht Ausgaben für Navigationssatelliten
Die GPS-Konkurrenz sei schon jetzt auf wichtigen Gebieten überlegen, behauptet die Weltraumbehörde Roskosmos.
Der russische Staat will für den Ausbau seines satellitengestützten Navigationssystems GLONASS zusätzliche 67 Milliarden Rubel (1,86 Milliarden Euro) investieren. Eine entsprechende Regierungsverordnung hat der Premierminister des Landes, Wladimir Putin, am Freitag unterzeichnet, berichtet die Nachrichtenagentur Ria Novosti. Zudem habe Putin mit seinem Vizepremier Sergej Iwanow verabredet, in Kürze das russische Raumfahrtprogramm um weitere 45 Milliarden Rubel (1,25 Milliarden Euro) aufstocken, berichtet die Agentur unter Berufung auf den Pressesprecher Putins.
Laut Iwanow solle mit dem Geld vor allem der Bau neuer Navigationssatelliten finanziert werden. Bereits in diesem Jahr würden sechs neue Satelliten ins All geschossen, ihre Zahl damit auf 22 steigen. Bis 2012 soll GLONASS die gesamte Erdoberfläche mit Signalen abdecken. Schon jetzt sei die Navigation mit GLONASS teilweise besser als die US-Konkurrenz GPS, behauptet der Chef der Russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Anatoli Perminow. So deckten die russischen Satelliten die Polargebiete besser mit Signalen ab, was für die Erkundung und Gewinnung von Rohstoffen auf dem Festlandssockel des Nordpolarmeeres extrem wichtig sei.
Das zusätzliche Geld werde in den Bau von Navigationsgeräten und in die Erstellung von digitalen Stadtplänen und Landschaftskarten investiert, sagte Vizepremier Iwanow. Mit den zusätzlichen Mitteln für die Raumfahrt werde der Bau eines neuen Weltraumbahnhofs im Amur-Gebiet im Fernen Osten Russlands sowie bemannte Programme und der Bau weiterer ISS-Module finanziert.
Die Anstrengungen Russlands um den Ausbau seines GPS-ähnlichen Systems sehen Beobachter im Zusammenhang der gegenwärtigen Konfrontation Russlands mit den USA. Anders als die gerade eine Woche zurück liegende Meldung über die Installation weiterer GLONASS-Satelliten bis zum Jahr 2011, die in der Rubrik "Wissenschaft und Technik" zu finden ist, führt die russische Nachrichtenagentur ihre Meldung über die Finanzaufstockung unter der Rubrik "Verteidigung und Sicherheit". (tig)