Stromsparender Notebook-Prozessor von AMD

AMDs Athlon Neo verbraucht nur 15 Watt; er soll günstige, leise und leichte Subnotebooks ermöglichen.

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Von
  • Florian MĂĽssig

AMD erweitert sein Notebook-Portfolio um einen stromsparenden Prozessor: Während die Athlon-64- und Turion-X2-Ultra-Doppelkerne bis zu 35 Watt verbrauchen, begnügt sich der neue Einzelkernprozessor Athlon Neo mit 15 Watt. Diese geringere Leistungsaufnahme erlaubt den Notebook-Herstellern, die Gehäuse flacher und leichter zu gestalten, da kleinere Kühler genügen. Dabei hilft auch, dass AMD den Athlon Neo auf einem BGA-Träger verkauft, der keinen Sockel benötigt, sondern auf die Hauptplatine gelötet wird.

Der Athlon Neo startet mit einer einzigen Variante; diese hat derzeit keine Modellbezeichnung, doch die technischen Daten sind bekannt: Der Rechenkern auf K8-Basis läuft mit bis zu 1,6 GHz; ihm stehen 512 KByte L2-Cache zur Seite. Ein nahezu baugleiches Produkt hat AMD schon seit geraumer Zeit in seiner Embedded-Schiene im Angebot: Der Athlon 64 2600+ hat von Taktfrequenz über Cache-Größen bis hin zur Leistungsaufnahme dieselben Daten wie der Athlon Neo. Damit dürfte letzterer schon bei Anwendungen, die keinen Profit aus der Existenz eines zweiten Rechenkerns schlagen, deutlich hinter Intels Core 2 Duo in Low-Voltage-Bauweise liegen – Doppelkernen mit bis zu 1,86 GHz. AMD und Intel geben die maximalen Leistungsaufnahmen ihrer Low-Voltage-Plattformen (Prozessor plus Chipsatz) mit jeweils knapp unter 30 Watt an.

AMD will mit dem Athlon Neo nicht im Netbook-Segment mit Preisen unterhalb von 500 Euro wildern, sondern sieht eher im klassischen Subnotebook-Markt Chancen: Er soll leichte und leise Geräte zu Preisen von deutlich unter 1500 US-Dollar (1100 Euro) ermöglichen. In einer Kooperation mit HP entstand das erste damit ausgestattete Subnotebook, ein 12-Zöller, der die Pavilion-dv2-Modellfamilie bereichert. In den USA soll das Notebook im Februar zu Preisen zwischen 699 und 899 US-Dollar (515 bis 660 Euro) auf den Markt kommen. Der Europastart ist laut AMD für Anfang April geplant, doch HP Deutschland wusste auf Anfrage noch nichts davon und gab lediglich an, dass keines der bisher in den USA vertriebenen Pavilion-dv2-Modelle den Sprung über den großen Teich geschafft habe.

Andere Notebook-Hersteller arbeiten laut AMD ebenfalls an Athlon-Neo-Subnotebooks, doch konkrete Namen nannte man nicht. AMD erwartet allerdings, dass die Notebooks erst zwei bis drei Monate nach HPs Pavilion dv2 auf den Markt kommen werden. FĂĽr das dritte Quartal 2009 hat AMD allerdings bereits auch den Nachfolger des Athlon Neo angekĂĽndigt, der dann einen zweiten Kern und als Chipsatz einen Ableger des deutlich potenteren M780G zur Seite gestellt bekommen soll. (mue)