ULD entwickelt Datenschutz-Richtlinien für Online-Spiele
Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein hat ein Forschungsprojekt gestartet, in dessen Verlauf Datenschutz-Leitfäden und -Handlungsempfehlungen für Entwickler und Betreiber von Online-Spielen erarbeitet werden sollen.
Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein hat ein Forschungsprojekt gestartet, in dessen zweijährigem Verlauf Datenschutz-Leitfäden und -Handlungsempfehlungen für Entwickler und Betreiber von Online-Spielen erarbeitet werden sollen. Spielen sei heute mehr denn je Kommunikation, erklärt das ULD. Dies betreffe nicht nur Online-Rollenspiele wie World of Warcraft oder Herr der Ringe Online. Auch die meisten sonstigen Spiele auf Konsolen, Handhelds und PCs würden heute das Spielen über das Internet ermöglichen.
Die zunehmende Kommunikation wecke allerdings auch Begehrlichkeiten, weiß das ULD. So würden sich Anbieter von Online-Spielen nicht nur für das Spielverhalten interessieren, um ihre Produkte zu verbessern. Ein stetig wachsender Bereich sei auch das sogenannte In-Game-Advertising, bei dem zielgruppengerechte Werbung aktiv in das Spielgeschehen eingeblendet werde. Viele Systeme beinhalteten zudem eine Online-Verwaltung von Spielerfolgen und Mitspielerbewertungen.
Insbesondere im Hinblick auf aufkommende neue Entwicklungen sei es wichtig, den Betreibern aufzuzeigen, welche datenschutzrechtlichen Regelungen für sie gelten und wie diese von ihnen umgesetzt werden können. Im Rahmen des Projekts "DOS – Datenschutz in Online-Spielen" sollen daher rechtliche Empfehlungen, Anforderungskataloge, Vorlagen und Leitfäden erarbeitet werden, die Hersteller künftig bereits bei der Entwicklung ihrer Spiele berücksichtigen können. Produkte, die massive Gefahren für die Privatsphäre der Nutzer in sich bergen, könnten dadurch verhindert werden.
Gefördert wird das DOS-Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Kooperationspartner sind das IBM Zürich Research Laboratory sowie die Pixelpark AG. Das ULD fordert aber auch andere Hersteller oder Betreiber von Online-Spielen und auch Nutzer zur Mitarbeit an dem wissenschaftlich ausgerichteten Projekt auf. Wer Interesse hat, kann sich auf der ULD-Webseite in eine Mailingliste eintragen lassen. Die erarbeiteten Anforderungskataloge und Leitfäden sollen mit leichten Modifikationen auch für Bereiche außerhalb von Online-Spielen im Rahmen von internetbasierten Kommunikationsdiensten nutzbar sein. (pmz)