Unix/Linux-Shell Bash in Version 4

Version 4 der freien Bourne Again Shell rückt näher an den POSIX-Standard und verbessert den Bedienungskomfort.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Die GNU-Foundation hat eines ihrer Urgesteine aktualisiert: Die freie Unix/Linux-Shell Bourne Again Shell, Standard-Shell für die meisten Linux-Systeme, ist in Version 4 erschienen. Neben den üblichen Fehlerkorrekturen haben die Entwickler an der Bedienung gearbeitet. So gibt es die neue Ausgabeumleitung &>>, die Standardausgabe- und -fehlerkanäle gleichzeitig in eine Datei umleitet, und |& als Abkürzung für 2>&1 |, also das gemeinsame Schreiben beider Datenströme in eine Pipe.

Hinzugekommen sind assoziative Arrays, die mit declare -A name erzeugt werden. Sie unterscheiden sich von den bisherigen Arrays dadurch, dass sie als Index beliebige Strings benutzen können. Abgesehen davon ist die Verwendung beider Datentypen identisch, so werden einzelne Elemente etwa in beiden Fällen mit ${name[index]} angesprochen.

Neu ist außerdem die neue Wildcard **. Die bash erweitert sie zu einer rekursiven Liste aller Dateien und Verzeichnisse, ähnlich wie ls -R. Nutzen lässt sich diese Funktion nur, wenn die Shell-Variable globstar gesetzt ist. Die ebenfalls neue Shell-Variable dirspell soll Tippfehler während der automatischen Vervollständigung von Verzeichnisnamen korrigieren. Auf Anhieb war allerdings keine Veränderung festzustellen.

Kleinere Änderungen gab es für ulimit, das nun POSIX-kompatibel ist. Eine Option während des Übersetzens stellt den Default-Mode für die bash auf POSIX, die Kommandozeilenoption --posix leistet dasselbe.

Eine kurze Ăśbersicht der Neuerungen ist ebenso online verfĂĽgbar wie eine ausfĂĽhrliche Changes-Datei. Die bash-Quellen gibt es auf dem FTP-Server des GNU-Projekts und dessen Spiegeln. (ck)