Vista-Rechner im Postkartenformat
Neuer Angriff auf das Niemandsland zwischen Subnotebook und Smartphone: Mit Atom-CPU und OLED-Display soll das OQO Model 2+ die Kinderkrankheiten der UMPCs ĂĽberwinden.
Das kalifornische Unternehmen OQO hat auf der CES einen ultraportablen Vista-Rechner mit Atom-Prozessor vorgestellt: Das "Model 2+" ist mit 14,2 cm × 8,4 cm kleiner als eine Postkarte, aber etwa 2,5 cm dick. Trotz der winzigen Größe sind alle grundlegenden Funktionen eines ausgewachsenen Tablet-PC integriert: Die Bedienung erfolgt über eine ausziehbare Daumentastatur und einen Tochscreen, UMTS/HSPA und WLAN sind ebenfalls an Bord.
Das optional erhältliche Display aus organischen Leuchtdioden (OLED) bezeichnen die Entwickler als ersten Bildschirm seiner Art im PC-Bereich. OQO verspricht einen besonders hohen Kontrastwert sowie die völlige Unabhängigkeit der Farbdarstellung vom Blickwinkel. OLED-Bildschirme benötigen außerdem relativ wenig Strom, da sie im Gegensatz zu LCDs ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. In der Grundausstattung liefert OQO das Model 2+ mit einem LCD-Bildschirm. Den Aufpreis für die OLED-Version verriet OQO noch nicht. Beide Anzeigen messen 5 Zoll, die Auflösung liegt bei 800 × 480 Pixeln.
Für eine ausreichende Rechenleistung soll Intel-Technik sorgen: Die beiden zur Auswahl stehenden Prozessoren (Atom Z520 mit 1,33 GHz und Z540 mit 1,86 GHz) und der Chipsatz US15W gehören zu Intels Plattform für Mobile-Internet-Devices (MIDs).
Im Innern des Gadgets stecken außerdem eine 60-GByte-Festplatte, 1 GByte Arbeitsspeicher, ein UMTS-Modem inklusive HSPA, WLAN (a/b/g) und Bluetooth. Eine HDMI- und eine USB-Buchse sind ebenfalls an Bord. Auf der Aufpreisliste stehen eine 120-GByte-Festplatte, eine 60-GByte-SSD und ein zusätzliches Gigabyte Arbeitsspeicher. Um VGA und LAN nutzen zu können, müssen OQO-Kunden einen Adapter mitbestellen.
Aufgrund der Abmessungen, die das Gerät irgendwo im Niemandsland zwischen Notebook und Smartphone positionieren, rechnet OQO das Model 2+ zu den Mobile Internet Devices (MIDs). Mit den angepeilten 3,5 Stunden Laufzeit mit Standardakku (sieben Stunden mit größerem Akku) ist das Model 2+ jedenfalls keine ernstzunehmende Konkurrenz für langatmige Smartphones – diese spielen ohnehin in einer anderen Liga, da das Model 2+ keine Telefoniefunktion besitzt. Ein ähnliches Konzept wie OQO verfolgt Sony mit seiner ebenfalls auf der CES vorgestellten Vaio P-Serie, die im Unterschied zum Model 2+ GPS-Navigation beherrscht.
Über die Verfügbarkeit des Model 2+ außerhalb Nordamerikas macht das im Jahr 2000 in San Francisco gegründete Unternehmen keine Angaben. US-Kunden können ihre Vorbestellungen – die Preise beginnen bei 999 Dollar – bereits aufgeben, geliefert werden soll im Laufe des "ersten Halbjahrs 2009".
Das Model 2+ ist der Nachfolger des Model e2, das bei fast gleichen Abmessungen ebenfalls mit Vista und UMTS, aber mit einem langsameren VIA-C7M-Prozessor unterwegs war. (cwo)