Wettstreit um die beste Games-KI
Beim "BotPrize" tun Computer so, als seien sie menschliche "Unreal Tournament 2004"-Spieler.
Kann ein Computer Spieleexperten derart austricksen, dass sie glauben, dass sie es mit einem menschlichen Gegner zu tun haben? Das war die Frage, die sich beim zweiten jährlichen BotPrize stellte, einem auf drei Monate angelegten Wettbewerb, der im September auf dem "IEEE Computational Symposium on Intelligence and Games" in Mailand entschieden wurde.
Der Preis fordert Programmierer dazu heraus, einen Software-"Bot" zu schreiben, der eine Spielfigur kontrolliert, die auch ein Mensch sein könnte – bewertet von einem Expertenpanel, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das Ziel ist nicht nur, Mechanismen der Künstlichen Intelligenz im Unterhaltungsbereich zu verbessern, sondern die KI insgesamt.
In diesem Jahr nahmen insgesamt 15 Teams aus Japan, Großbritannien, Italien, Spanien, Brasilien, Kanada und den USA teil. Die Bots liefen alle innerhalb des First-Person-Shooters "Unreal Tournament 2004". Chats wurden für den Wettbewerb abgeschaltet, sodass das "Menschliche" des Bots allein durch sein "physisches" Auftreten im Spiel bewertet wurde.
Jeder der Richter in der Jury trat gegen zwei nicht identifizierbare Gegner an: Der eine war der Bot, der andere ein Mensch. Nach 10 bis 15 Minuten versuchten die Richter dann, festzulegen, wer von beiden Kollege Computer war. Um den Hauptpreis (immerhin 6000 Dollar) zu gewinnen, musste ein Bot mindestens 80 Prozent der Richter an der Nase herumführen. Wie schon im letzten Jahr gelang das allerdings niemandem. Immerhin: Der "kleine" Preis für den "menschlichsten" Bot ging an Jeremy Cathran von der University of Southern California. "Sqlitebot" brachte ihm immerhin 1700 Dollar ein.
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(bsc)