World Cyber Games: Medaillen fĂĽr das Deutsche Team
Deutsche E-Sportler errangen in "Warcraft 3" und "Command & Conquer" Bronze- und Silbermedaillen. In wichtigen Disziplinen gelang ihnen jedoch keine Ăśberraschung.
Bei den am Donnerstag in Köln gestarteten World Cyber Games (WCG) konnte das deutsche Nationalteam bisher drei Medaillen erringen. Gegen die überlegenen Koreaner haben die deutschen E-Sportler in der Teamwertung allerdings keine Chance mehr. Mehrere tausend E-Sport-Fans drängen in die Kölner Messehalle 8, um die Teilnehmer anzufeuern.
Am Samstagabend sah die deutsche Medaillenbilanz noch respektabel aus: Das deutsche Team konnte mit drei Medaillen mit an die Spitze des Medaillenspiegels aufsteigen: Max "TheDemon" Laub belegte in Age of Empires den dritten Platz, bei Command & Conquer errangen Pascal "Dackel" Pfefferle Gold und Benjamin "Heckenheinrich" Silber. Jan "samqwe" Brunner verpasste in der letzten Runde den dritten Platz in der Disziplin Guitar Hero 3 – er hatte sich im Halbfinale beim Klassiker "Stairway to Heaven" um eine Note verspielt.
In den wichtigen Disziplinen wie Fifa08, Counterstrike oder StarCraft gelang den Deutschen jedoch keine Überraschung. Bei den Finalspielen am heutigen Sonntag tritt nur noch Darius "stprock" Schuiszill im Kampf um den dritten Platz im Prügelspiel Virtua Fighter an – auf den Pokal als bestes Nationalteam haben die Deutschen daher keine Chance mehr.
Waren die Spiele am Donnerstag noch mit geringem Zuschauerinteresse gestartet, füllten sich am Wochenende die Ränge deutlich. Wie viele Spiele-Turniere waren die WCG auch eine Mischung aus Sportwettbewerb und Produktmesse. Das hat natürlich auch Nachteile. So müssen die Age-Of-Empire-Spieler direkt neben mehreren Ständen antreten, auf denen Interessenten lautstark die Produkte der Sponsoren ausprobierten. Schalldämpfende Kabinen gibt es nur für die wenigen Schaukämpfe auf der Bühne. Aus Jugendschutzgründen wurden Kampfspiele in einen separaten Bereich verlegt, wo die beliebten Spiele Counterstrike oder Halo nur auf einer relativ kleinen Bühne gezeigt werden.
Der russische FIFA-08-Spieler Victor "alexx" Gusev sorgte für einen Eklat, als er im Turnier seinen Gegner Oleksandr "LLL.BlooD" Riabikin durch ein Eigentor gewinnen ließ, als für ihn der Einzug in die nächste Runde gesichert war. Für viele Zuschauer ein unsportlicher Zug, der jedoch von den Schiedsrichtern nicht geahndet wurde. Auch beim Wettbewerb in Warcraft 3 kam es zu einem Vorfall: Die Schiedsrichter ließen irrtümlich den Mexikaner Diego "Raspot" Echeagaray in einem Playoff antreten, machten die Entscheidung anschließend aber wegen der unklaren Regellage wieder rückgängig. Zum Schluss konnte der Spieler dann doch im Achtelfinale antreten. (Torsten Kleinz) / (anw)