Zeitgeschichte zum Nachhören
Die Österreichische Mediathek hat über 5000 Sendestunden und mehr als 60.000 Einzelbeiträge der Hörfunkjournale des ORF aus den Jahren 1967 bis 1989 digitalisiert und ins Netz gestellt.
Die Hörfunkjournale des Österreichischen Rundfunks (ORF) informieren die Hörer von Ö1 seit der Rundfunkreform 1967 über das Weltgeschehen sowie nationale Entwicklungen. Themen sind Politik, Wirtschaft, Kultur und bisweilen eine Prise Sport. Flagschiff ist das fast einstündige Mittagsjournal. Die Österreichische Mediathek hat nun gut zwei Jahrzehnte Journale digitalisiert und kostenlos zugänglich online gestellt (Streams mit Flash-Plugin). Von den Anfängen 1967 bis Ende 1989 sind über 5000 Sendestunden und mehr als 60.000 Einzelbeiträge zu hören. Damit kann die Zeitgeschichte aus der Perspektive der Zeitgenossen nachempfunden werden.
Sensationen wie der Einmarsch der Armeen des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei, die Mondlandung oder der Fall der Berliner Mauer sind gleichermaßen Thema wie nationale Ereignisse rund um die Volksabstimmung über das Atomkraftwerk Zwentendorf, das Ende der Ära Kreisky oder die Anfänge und ersten Wahlerfolge der Grünen. Während die Archivbestände des ORF aus dem ersten Jahrzehnt nicht vollständig waren, können die Sendungen ab Mai 1976 komplett wiedergegeben werden, da die Mediathek seither eigene Aufnahmen anfertigt. Die noch fehlenden Jahre 1974 und 1975 sind in Arbeit. Die Mediathek würde ihr Werk gerne für die Zeit ab 1990 fortführen, ist dafür aber auf externe Finanzquellen angewiesen.
Zu den weiteren akustischen Online-Ausstellungen der Österreichischen Mediathek gehören Tondokumente über die Zeit von 1945 bis zu Österreichs Unabhängigkeit 1955 (Staatsvertrag) ebenso wie eine akustische Chronik ab 1900, eine Zusammenstellung über die Geschichte des Radios und eine Sammlung von Sendungen des legendären Musiksammlers und Radiomoderators Günther "Howdy" Schifter. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz)