Telekom-Flatrate noch nicht spruchreif
Die neuen Tarife, die Telekom-Chef Ron Sommer am Freitag angekündigt hat, könnten am Veto der Regulierungsbehörde scheitern.
Einige der Tarife, die Telekom-Chef Ron Sommer am Freitag angekündigt hat, sind noch gar nicht spruchreif. Ein Telekom-Sprecher bezeichnete Sommers Auftritt als programmatische Rede über die Pläne der Telekom für dieses Jahr. Diese müßten teilweise aber erst noch mit der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation abgestimmt werden.
Fraglich ist, ob diese das "T-ISDN XXL" genannte Angebot genehmigen wird, bei dem ISDN-Teilnehmer für eine monatliche Pauschale von 5 Mark sonntags kostenfrei telefonieren und surfen können. Denn als marktbeherrschendes Unternehmen darf die Telekom ihren Endkunden im Festnetz keine Preise einräumen, die unter den Selbstkosten liegen. Die "Financial Times Deutschland" rechnet vor, dass die Telekom bereits draufzahlt, wenn die Kunden sonntags durchschnittlich 24 Minuten telefonieren. Grundlage dieser Berechnung sind die Preise, die Wettbewerber der Telekom für die Durchleitung von Gesprächen zahlen und die die Behörde üblicherweise für ihre Berechnungen heranzieht. Nach Meinung der Zeitung wird T-ISDN XXL daher nicht genehmigt werden. Die Regulierungsbehörde wollte dazu nicht Stellung nehmen. Sie habe von der Telekom bislang nur die Informationen bekommen, die Ron Sommer am Freitag in Berlin bekannt gegeben hatte, erklärte der Sprecher der Behörde gegenüber c't.
Die angekündigte T-Online-Flatrate für unter 100 Mark im Monat bedarf keiner Genehmigung durch die Regulierungsbehörde. Mitbewerber könnten sie aber verbieten lassen, falls die Telekom nicht die Preise offen legt, die T-Online für den Zugang bezahlt, und diese auch anderen Providern einräumt. Der zweitgrößte deutsche Online-Dienst AOL hat heute bereits in einer bundesweiten Anzeigenkampagne an den Bundeskanzler appelliert: "Jetzt muss das Grundrecht auf Informationsfreiheit greifen: gleiche Bedingungen für alle, für Nutzer und Anbieter." (ad)
