Innenministerium will Behörden bei Wahl der richtigen Software helfen

Linux oder Windows? Behörden sollen anhand eines "Migrationsleitfadens" künftig besser entscheiden können, welche Software für sie geeignet ist.

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Die öffentlichen Verwaltungen sollen künftig flexibel entscheiden können, ob sie Software kommerzieller Hersteller wie Microsoft oder freie Software wie Linux nutzen wollen. Als Entscheidungshilfe soll dafür ein Software-Leitfaden erarbeitet werden. Der "Migrationsleitfaden" nutze die Erfahrungen aus Pilotprojekten und beschreibe auf der Grundlage verschiedener Ausgangsszenarien jeweils Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen. Bundesinnenminister Otto Schily eröffnete heute im Congress Center Leipzig die Veranstaltung "Neue Technologien für eine neue Verwaltung -- die integrierte Verwaltung".

Die Bundesregierung wolle ein Mit- und Nebeneinander von großen kommerziellen Software-Herstellern und Open-Source-Software, hieß es. "Wir fördern dabei auch den Einsatz von Open Source und Open Standards", sagte der Innenminister. Schily hatte für die "Wahrung größtmöglicher Flexibilität" in der Verwaltung bereits Lizenzrahmenverträge mit Microsoft sowie mit IBM für die Nutzung von Open-Source-Software geschlossen.

Die IT-Entscheider der Behörden soll selbst beurteilen, ob sie eine "ablösende Migration" -- eine Ablösung bestehender Lizenzen und Produkte durch Open-Source-Software -- anstreben oder eine "fortführende Migration" -- also eine Weiterführung der bestehenden Lizenzen und Produktlinien, heißt es aus dem Innenministerium.

"Der Migrationsleitfaden unterstützt diese Flexibilität und trägt damit dazu bei, dass sich das beachtliche Innovationspotenzial von Staat und Verwaltung adäquat entfalten kann", sagte Schily. Erst vergangene Woche hatte sich München als erste deutsche Großstadt in einem Grundsatzbeschluss entschieden, die rund 14.000 städtischen Computer mit dem freien Betriebssystem Linux statt wie bisher mit Windows auszustatten. Andererseits hat sich die Stadt Frankfurt zu einer weiter gehenden Kooperation mit Microsoft entschieden. (anw)