Rechtsvertretung für Autoren freier Software

Die Free Software Foundation Europe hat ein neues Projekt gestartet, das Autoren freier Software bei der Durchsetzung ihrer Rechte helfen soll.

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Die europäische Schwester der Free Software Foundation (FSF) hat ein neues Projekt gestartet, das Autoren freier Software bei der Durchsetzung ihrer Rechte helfen soll. Dazu können sie eine Treuhänderische Lizenzvereinbarung (FLA) unterzeichnen, durch die sie die FSF Europe als Treuhänder für ihre Urheberrechte einsetzen. Der Autor behält aber "beliebig viele einfache Nutzungsrechte", wodurch er sein Programm weiter in anderen Projekten und unter anderen Lizenzen verwenden und veröffentlichen kann.

"Sowohl der Bedarf der Anwender als auch die technischen und juristischen Rahmenbedingungen befinden sich im ständigen Fluss", heißt es in der Begründung der FSF Europe für ihr Angebot. Dadurch werde für Software eine dauerhafte und langfristig gesicherte Betreuung in allen Bereichen notwendig. Der Autor müsse nach Übertragung des Urheberrechts nicht mehr selbst weltweit seine Interessen wahren, denn dies übernehme die FSF Europe sowie ihre Schwesterorganisationen. Schließlich sei die Entdeckung von Verletzungen der Rechte des Autors auch vor Gericht eine unabdingbare Aufgabe.

Die FSF betrachtet die FLA als europäische Version der Copyright Assignments der FSF beim GNU-Projekt, die Unterschiede berücksichtige, die das europäische Recht zwischen Urheber- und Verwertungsrecht mache. Unter der FLA übergibt ein Autor die exklusiven Verwertungsrechte an die FSF Europa, die wiederum unbeschränkte Nutzungsrechte und einfache Verwertungsrechte an den Autor zurückgibt. Sollte die FSF Europe jemals auf die Idee kommen, die ihr übertragenen Verwertungsrechte für proprietäre Software zu nutzen, verliert die FLA ihre Gültigkeit. (anw)