30 Millionen US-Amerikaner wollen keine Reklametelefonate

Die Liste der reklameunwilligen US-Bürger wird immer länger.

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Die Registrierstelle, bei der sich US-Bürger telefonisch oder online gegen unerwünschte Reklametelefonate verwahren können, hat seit ihrer Einrichtung Ende Juni 30 Millionen Reklameverächter aufgenommen. 24 Millionen davon seien per Internet eingegangen, der Rest telefonisch, teilt die Federal Trade Commission (FTC) mit. "In den ersten Tagen haben sich bereits Millionen Verbraucher registrieren lassen", schildert der Vorsitzende der FTC, Timothy J. Muris. Jeden Tag würden weiter Hunderttausende aufgenommen.

Die Telemarketing-Unternehmen bekommen die Liste der Werbeunwilligen zum 1. September ausgehändigt. Ab 1. Oktober haben sie sich strikt daran zu halten, dass sie nicht angerufen werden sollen. Wer von der Do-not-call-Registrierstelle erfasst wurde, darf aber von Unternehmen angerufen werden, mit denen er in den vergangenen anderthalb Jahren Geschäfte abgeschlossen hat. Ein Registrierter darf auch von Unternehmen angerufen werden, bei denen er in den vergangenen drei Monaten selbst angefragt hat. Spendengesuche für wohltätige Zwecke und Wahlkampfgespräche sind von der Regelung ausgenommen.

In Deutschland sind Anrufe bei Privatpersonen zur Produktwerbung derzeit grundsätzlich verboten. Im Bundesrat gibt es Pläne, dieses Verbot zu entkräften. In einer Stellungnahme der bundesdeutschen Länderkammer heißt es zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, die im Entwurf der Bundesregierung vorgesehene Opt-in-Regelung, also Telefonwerbung nur im vorherigen Einverständnis mit dem Empfänger, führe zu Wettbewerbsnachteilen für deutsche Direktvermarkter, da in den meisten anderen EU-Staaten die liberalere und wirtschaftsfreundlichere Opt-out-Regelung gelte. (anw)