Infineon streicht in Regensburg bis zu 350 Jobs

Auch den Standort München-Perlach werde wohl bald ein Stellenabbau treffen, sagte Infineon-Manager Hermann Jacobs in einem Interview.

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  • dpa

Der Chiphersteller Infineon streicht etwa jede fünfte Stelle in der Chip-Produktion an seinem Standort Regensburg. "Der Wettbewerbsdruck lässt uns keine Wahl. Die Alternative wäre die Schließung des Werks gewesen", sagte Infineon-Manager Hermann Jacobs der Süddeutschen Zeitung für ihre morgige Ausgabe. In Regensburg würden von den rund 1600 Stellen im kommenden Jahr 300 bis 350 gestrichen. Auch den Standort München-Perlach werde wohl bald ein Stellenabbau treffen.

Der Arbeitsplatzabbau sei Teil eines umfassenden Strukturwandels an den Infineon-Standorten in Regensburg, München-Perlach und im österreichischen Villach, sagte Jacobs, der diese drei Werke leitet. Dazu gehöre in Regensburg neben dem Stellenabbau die Umstellung auf eine modernere Fertigungstechnologie sowie die verstärkte Nutzung von Arbeitszeitmodellen.

Infineon wolle im Rahmen des tarifrechtlich Möglichen Gleitzeiten und Schichten je nach Werksauslastung flexibler gestalten, sagte Jacobs. Zudem werde das Unternehmen einige freiwillig gewährte Leistungen des Arbeitgebers, zum Beispiel zusätzliche Urlaubstage, streichen. Das Vorgehen sei mit dem Betriebsrat abgestimmt.

Hintergrund der Maßnahmen sei der Preiskampf in der Halbleiterindustrie. In Regensburg, Perlach und Villach werden zwar nicht die von extremen Preisschwankungen betroffenen Speicherchips, sondern Chips etwa für die Kommunikations- und die Automobilindustrie produziert. Jährlich fielen aber auch hier die Preise um rund 20 Prozent, erklärte der Manager. (dpa) / (anw)