EU will Nanotechnologie fördern

Die Europäische Kommission steckt in den kommenden vier Jahren 700 Millionen Euro in die Förderung der Nanotechnologie.

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Die Europäische Kommission will im kommenden Jahr eine Industrieplattform für Nanotechnologie ins Leben rufen. Damit soll ein Forum für alle wichtigen Akteure auf dem Gebiet der Nanotechnologie in der EU schaffen, heißt es in einer Mitteilung. Über das sechste EU-Forschungsrahmenprogramm, das von 2003 bis 2006 laufen soll, will sie auch der Nanotechnologieforschung 700 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die EU-Mitgliedstaaten und die europäische Industrie sollen so angereizt werden, noch mehr in diesen Bereich zu investieren.

Zu den Anwendungen der Nanotechnologie zählen die Energiespeicherung und -verteilung, die Nachweis-, Mess- und Prüftechnik, Prozessor- und Displaytechnologien, die Bioanalyse und die gezielte Verabreichung von Arzneimitteln sowie die Robotik und die Prothetik. Philippe Busquin, EU-Kommissar für Forschung, erklärt dazu: "Die Nanotechnologie trägt entscheidend zur nachhaltigen Entwicklung bei. EU-Forschungsarbeiten zu sauberen Technologien und Industrieprozessen haben bereits zur starken Verringerung des Energieverbrauchs, zur Lösung von Problemen der Abfallentsorgung und dazu einen Beitrag geliefert, dass Erzeuger und Verbraucher stärker ihrer Verantwortung nachkommen." Die Nanotechnologie ermögliche Europa den nächsten Schritt mit weniger Ressourcen mehr und Besseres zu leisten, so Busquin weiter.

Bei der Nanotechnologie werden Objekte in der Größenordnung von Molekülen und Atomen bearbeitet. Ingenieure, Werkstoffwissenschaftler, Mediziner, Biologen, Physiker und Chemiker stoßen bei ihrer Arbeit nicht mehr an enge Größengrenzen, heißt es in einer Mitteilung der Kommission. Sie könnten zum "Kern der Objekte vordringen", diesen manipulieren und zusammen an Anwendungen in Bereichen wie Informationstechnologie, Kosmetik, Chemikalien und Verkehr arbeiten. Daraus ergeben sich Produkte, die nicht nur sauberer, sicherer und dauerhafter seien, sondern auch besser konzipiert und "intelligenter", wodurch weniger Abfall anfalle und Energie eingespart werde, begründet die Kommission ihr Vorhaben. (anw)