Webcaster-Verband droht US-Musikindustrie mit Kartellklage

Die Webcaster Alliance glaubt, die RIAA wolle durch überzogene Lizenzforderungen unliebsame Konkurrenz ausschalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Im Januar soll Gary Greenstein, ein Anwalt der Recording Industry Association of America, gesagt haben, ihm sei es egal, wenn 25.000 kleine Web-Radiostationen ihren Betrieb einstellen müssten. Die Nutzer könnten ihre Musik dann von AOL beziehen. Die US-amerikanische Webcaster Alliance zieht nun daraus die Konsequenz und kündigt eine Kartellklage gegen den Verband der Musikindustrie an.

Eine ursprünglich beschlossene Gebührenordnung sollte Ende 2002 per Gesetz verhindert werden, scheiterte aber am Einspruch im US-Senat. Mit größeren Webcastern hatte sich die RIAA dann im April 2003 Lizenzzahlungen vereinbart. Im Juni einigte sich die RIAA mit nicht kommerziellen Web-Radios.

Doch bei der Lizenzgebühren-Struktur, wie sie von der RIAA bereits mit der Gruppe Voice of Webcasters (VOW) ausgehandelt worden sei, seien 90 Prozent der kleinen kommerziellen Internetradios in Gefahr, meint die Webcaster Alliance. Diese kleinen Stationen hätten oft auch Musik im Programm, die nicht von Unternehmen der RIAA vertrieben werde. Durch überzogene Lizenzforderungen beabsichtige die RIAA angeblich, unliebsame Konkurrenten auszuschalten. VOW vereinigt laut US-Medien 15 Internet-Radios, die zu den "größeren unter den kleinen" gezählt werden. Diese zahlen gemäß der Vereinbarung jährlich 2000 US-Dollar an die Plattenlabels. (anw)