Microsoft-Chef sieht in XML die vierte Computer-Revolution

Steve Ballmer sprach auf der Government Leaders' Conference in Seattle vor Regierungsbeamten aus 70 Ländern und Regionen.

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Rund 400 Regierungsbeamte aus 70 Ländern und Regionen weilen derzeit auf Einladung von Microsoft auf der Government Leaders' Conference in Seattle. Microsoft-Chef Steve Ballmer ließ sich nicht die Gelegenheit entgehen, in seiner Keynote den Deligierten seine Visionen zu schildern. Dabei ging es ihm vor allem um die Verfügbarkeit und den Austausch von Daten und den außerordentlichen Stellenwert von XML. Durch diese Technologie befänden wir uns mitten in der vierten Computer-Revolution.

Die erste Revolution sei durch den Personalcomputer ausgelöst worden. Darauf folgte der Umbruch durch neue Benutzeroberflächen und schließlich das Internet, meint Ballmer. Dieses werde immer intensiver auch von Behörden und Regierungen benutzt, um untereinander und mit den Bürgern zu kommunizieren. Dafür sei es unumgänglich, dass die Daten unbeschränkt austauschbar seien, und dafür sorge XML, die "Lingua Franca" des Internet. Es sei zwar schwierig zu verstehen, aber die durch XML ausgelöste Revolution werde sich auf die Möglichkeiten der Wirtschaft und der Bürger massiv auswirken, meint der Microsoft-Chef. Damit stößt er ins gleiche Horn wie Bill Gates im Oktober 2001 während seiner Keynote zur Microsoft Professional Developer Conference. Während der gesamten Rede nahm Ballmer aber den Ausdruck .NET kein einziges Mal in den Mund.

Weiterhin äußerte sich Ballmer zu der am Vortag vorgestellten Studie von IDC. Das vorhergesagte Wachstum auf dem IT-Arbeitsmarkt von 50 Prozent in 23 der 28 untersuchten Länder werde nicht durch große Firmen wie IBM, Oracle, Cisco oder Microsoft ausgelöst. Daran seien vielmehr kleinere Firmen auf der ganzen Welt beteiligt. Um seine Ansichten zu untermauern, schlüsselte Ballmer die Hersteller, Softwareentwickler und Dienstleistungsunternehmer auf, die Partner von Microsoft sind: 141.000 davon seien in den USA ansässig, 269.000 in Europa, 95.000 in Lateinamerika, 113.000 in Asien, 26.000 in Ozeanien und 11.000 in Afrika. Diese hätten vielleicht zwei, fünf oder 100 Mitarbeiter.

Ballmer bat die Teilnehmer, in ihren Ländern dafür zu sorgen, dass diese und andere IT-Unternehmen beste Bedingungen haben -- also günstige Steuern, eine gut ausgebaute Infrastruktur und geeignete Gesetze. Schließlich sei die IT-Branche nicht nur in den USA einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. (anw)