Schlafstudie um Auswirkung von Mobilfunkmasten geht weiter

Nach einer Vor-Studie in der ostfriesischen Ortschaft Flachsmeer gibt es nun Entwürfe für eine umfangreiche bundesweite Untersuchung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 156 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die möglichen Auswirkungen von Mobilfunk-Sendern auf den menschlichen Schlaf bleiben weiter auf dem Prüfstand. Nach einer Vor-Studie in der ostfriesischen Ortschaft Flachsmeer (Kreis Leer) gebe es jetzt Entwürfe für eine umfangreiche bundesweite Untersuchung, teilt das Niedersächsische Landesgesundheitsamt in Hannover mit. Völlig offen sei weiter, wie die Ergebnisse einer solchen Studie aussehen könnten.

Im November und Dezember vergangenen Jahres hatten 100 Flachsmeerer unterschiedlichen Alters jeweils zwölf Nächte lang ihren Schlaf wissenschaftlich beobachten lassen. Dabei sollten die Untersuchungsmethoden und die Instrumente getestet werden. Heute unterrichteten Forscher und das Landesgesundheitsamt die Teilnehmer über die Ergebnisse des Testlaufs.

In der Ortschaft gibt es eine Mobilfunk-Basisstation. Besorgte Einwohner hatten sich bei der damaligen SPD-Landesregierung für eine Untersuchung stark gemacht. Sie wollten mehr Gewissheit in der Frage, ob der Sender schädliche Wirkungen auf die Gesundheit von Menschen im Umfeld habe, sagte die Sprecherin einer Bürgerinitiative gegen den Sender, Gerda Bunger.

Nach den Angaben der Leiterin des wissenschaftlichen Projekts, Professorin Heidi Danker-Hopfe von der Freien Universität Berlin gab es Schlaf-Studien bisher nur mit jungen und gesunden Menschen im Labor. In Flachsmeer sei jetzt erstmals erfolgreich ein Beobachtungsverfahren getestet worden, das auch für die Normalbevölkerung im Lebensalltag passe.

Zum Beobachtungs-Instrumentarium gehört neben Fragebögen auch ein Messgerät, mit dem die Testpersonen im Schlaf verbunden blieben. Das neu entwickelte Gerät schließe eine Lücke im wissenschaftlichen Instrumentarium, teilt das Landesgesundheitsamt mit. Jetzt seien objektive Messungen in diesem Bereich möglich. (dpa) / (anw)