Lindows.com versucht's mit einem Internet-Computer

Die US-amerikanische Firma bringt die WebStation auf den Markt, einen PC ohne Festplatte ab 169 US-Dollar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 298 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Für die einen ist die Idee des Internet-Computers gestorben, die anderen wollen sie nun wiederbeleben: Lindows.com bringt die WebStation auf den Markt, einen PC ohne Festplatte ab 169 US-Dollar. Das Betriebssystem wird von CD gestartet, die für die Arbeit nötigen Daten werden aus einem Netzwerk oder aus dem Internet bezogen. Ob ausgerechnet die Firma Lindows nun mit dem Konzept Erfolg haben wird, erscheint aber fraglich: Vor knapp zwei Monaten erst hat beispielsweise die New Internet Computer Co. ihr Geschäft eingestellt. Sie war vor drei Jahren mit einem ähnlichen Geschäftsmodell von Oracle gestartet worden und verkaufte insgesamt 40.000 Netzwerk-Computer für jeweils 199 US-Dollar. Die abgesetzten Stückzahlen blieben damit weit unter den Erwartungen.

Lindows-Chef Michael Robertson lässt das unbekümmert: "Jedes Kind sollte in seinem Zimmer einen Computer haben." Die WebStation sei belastbar und bei dem Preis/Leistungsverhältnis die perfekte Familienlösung, aber auch für Unternehmen und Bildungsinstitutionen weltweit geeignet. Damit ist Robertson aber noch nicht am Ende seiner wie üblich hochfliegenden Visionen: Er meint, die Verbraucher seien nun reif für diese Art des "low-touch", aber "high power computing", die gut in das private oder geschäftliche Budget passe.

Die WebStation in der Konfiguration, wie sie bei TigerDirect.com für 189 US-Dollar angeboten wird, arbeitet mit einem AMD Duron mit 1,1 GHz Taktrate und 256 MByte PC2100-RAM. Dazu kommen eine 10/100 Mbps NIC, ein 56K-Modem sowie ein 56X CD-ROM-Laufwerk. Ein Monitor ist nicht dabei. Abgerundet wird das Angebot mit einer Tastatur und Maus. Die mitgelieferte CD-ROM enthält LindowsOS 4.0, dazu kommt unter anderem das Open-Source-Paket OpenOffice. (anw)