Französische Verbraucherschützer klagen gegen CD-Kopierschutz
Französische Verbraucherschützer wollen juristisch durchsetzen, dass Plattenfirmen ihre Musik-CDs nicht mehr mit einem Kopierschutz versehen.
Französische Verbraucherschützer wollen juristisch durchsetzen, dass Plattenfirmen ihre Musik-CDs nicht mehr mit einem Kopierschutz versehen. Die Union Fédérale des Consommateurs (UFC-Que Choisir) will unter anderem gegenüber den Firmen EMI, Warner, BMG und Virgin gerichtlich bestätigen lassen, dass Kopierschutz für CDs illegal sei. Dafür haben sie vor Gerichten von Paris und Nanterre Klagen eingebracht, die in einem Monat verhandelt werden sollen.
Die Verbraucherschützer sind der Meinung, dass es ein Recht auf private Kopien gebe und dieses durch Kopierschutz verletzt werde. Manche CDs könnten auf diversen Geräten nicht abgespielt werden. Zudem würden die betroffenen Musiker nicht um ihr Einverständnis gebeten.
Die UFC unterstellt der Musikindustrie, dass sie den Verbrauchern mit falschen Fakten ein schlechtes Gewissen bereiten wollen. Tatsächlich seien im vergangenen Jahr aber die Plattenverkäufe in Frankreich um 10 Prozent angestiegen. Außerdem hätten die Verbraucher auf unbespielte CD-ROMS im Jahr 2002 etwa 135 Millionen Euro Abgaben gezahlt, 44 Prozent mehr als im Jahr 2001. Dies sei im Interesse der Künstler und Produzenten eine adäquate Gegenleistung. Das Recht auf Privatkopie habe ihnen bislang noch nicht geschadet. Daher fordern die Verbraucherschützer ein sofortiges Verbot von kopiergeschützten CDs.
Die UFC veröffentlicht auf ihrer Homepage eine Liste mit kopiergeschützten Audio-CDs. Das c't-CD-Register enthält mittlerweile über 7800 Erfahrungsberichte zu über 1000 Audio-CDs, die größtenteils nicht dem CD-Audio-Standard entsprechen. Es erlaubt die Suche nach Interpret und Titel des Albums sowie die Abfrage nach bestimmten Gerätemodellen. (anw)