Telekom: Nachbrenner für T-DSL

Die Telekom will Geschäftskunden einen neuen T-DSL-Tarif mit doppelter Geschwindigkeit anbieten, der aber auch für Privatkunden interessant sein könnte.

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Von
  • Axel Vahldiek

Die Deutsche Telekom will Geschäftskunden einen neuen T-DSL-Tarif namens BusinessOnline anbieten, der sich aber auch für so manchen Privatkunden als attraktiv herausstellen könnte. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist mit 1536 kBit/s Downstream und 192 kBit/s Upstream deutlich höher als beim Privatkunden-T-DSL. Die Verwendung von Routern ist gestattet, allerdings wird die IP-Adresse dynamisch vergeben. Zudem findet alle 24 Stunden "aus technischen Gründen" eine Zwangstrennung statt, man kann die Verbindung aber sofort wieder aufbauen. Wie bei Geschäftskunden-Angeboten üblich stellt die Telekom den kompletten Internet-Zugang inklusive Dienst zur Verfügung, was bei Privatkunden sonst die Telekom-Tochter T-Online übernimmt.

Das Angebot rechnet die Telekom nach anfallendem Transfervolumen ab. Das erste GByte ist im Grundpreis von 57,85 Mark enthalten ist. Für jedes darüber hinaus versurfte MByte berechnet die Telekom bei einem monatlichen Gesamtvolumen bis 10 GByte 6,45 Pfennig, bis 25 GByte 4,11 Pfennig, bis 50 GByte 2,93 Pfennig und bei noch höheren Transfervolumen 2,45 Pfennig. Die Kunden können über eine der T-Online-Zugangssoftware ähnliche Windows-Software das verbrauchte Volumen pro Monat und pro Session überwachen. Da die Telekom-Tochter T-Online dieselbe Technik verwendet, dürfte aber auch das Verwenden der Zugangsdaten für die T-Online DSL-Flatrate kein Problem sein. Dafür fällt dann aber nochmals die Gebühr von rund 50 Mark monatlich an.

Voraussetzung für BusinessOnline ist der Abschluss eines BusinessCall-Vertrages, der im Vergleich zum Privatkunden-Anschluss aber nicht immer teurer sein muss. So mietet der Kunde bei BusinessCall 300 einen analogen oder ISDN-Anschluss, der im Falle eines analogen T-Net-Standardanschlusses zwar mit einer etwas teureren Grundgebühr, dafür aber mit preiswerteren Telefongebühren aufwartet. Zusammen mit den Gebühren für BusinessOnline erhält der Kunde dann für 92,65 Mark monatlich einen kompletten Telefon- und Internet-Anschluss inklusive schnellem DSL. Wer ISDN möchte, zahlt bei BusinessCall hingegen mehr als bei ISDN 300. Benötigt man mehrere Anschlüsse, kann man einen BusinessCall-500-Vertrag abschließen, bei dem die Grundgebühren etwas niedriger sind. Die Verträge laufen grundsätzlich sechs Monate, Call-by-Call ist nicht mehr möglich.

Das Angebot ist noch nicht verfügbar, die Telekom nimmt aber ab sofort Anmeldungen entgegen. Telekom-Sprecher Frank Domagala versicherte gegenüber heise online, dass die Telekom auch Anmeldungen von Privatkunden akzeptiert. Ob ein Kunde auch tatsächlich einen BusinessOnline-Zugang erhält, hängt von denselben Kriterien wie beim Privatkunden-Zugang ab, man sollte also mit Wartezeiten oder gar Abweisung rechnen. Zudem ist das Telekom-Angebot nicht das einzige schnelle DSL-Produkt. Eine Übersicht über alternative Anbieter findet sich in Ausgabe 13/2001 von c’t. (axv)