Viag Interkom: 100 Mark für falsche Störungsmeldungen

Der Mobilfunkanbieter Viag Interkom hat eine besondere Methode, Beschwerden von Kunden zu behandeln.

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Von
  • Axel Vahldiek

Der Mobilfunkanbieter Viag Interkom hat eine besondere Methode, Beschwerden von Kunden zu behandeln. Mobiltelefonierer, die einen Genion-Home-Vertrag mit Viag-Interkom geschlossen haben, telefonieren laut Vertrag in einer frei wählbaren "homezone" im Umkreis von 500 Metern zum Festnetztarif.

Wenn ein Kunde jedoch feststellt, dass der versprochene Radius nicht eingehalten wird und sich bei Viag beschwert, bekommt er ein Formular zugesandt, das es in sich hat: In dem per kostenpflichtiger Fax-Nummer oder per Brief zurückzusendenden Formular wird dem Kunden mitgeteilt, dass Viag "eventuell Vor-Ort-Messungen" an der "homezone"-Adresse durchführen wird. Und "sollte es sich dabei herausstellen, dass die homezone an der angegebenen Adresse und einem Umkreis von 500 Metern zur Verfügung steht, wird dem Kunden eine Servicegebühr von einmalig 100 Mark in Rechnung gestellt."

Mit anderen Worten: Der Kunde darf sich bei Viag zwar gerne beschweren, aber er muss damit rechnen, dass das teuer wird. Viag-Sprecher Roland Kuntze rechtfertigte die "Servicegebühr" damit, dass es bereits zum Missbrauch gekommen sei: Kunden hätten versucht, die "homezone" widerrechtlich vergrößern zu lassen. Die Gebühr diene jedoch auf gar keinen Fall zum Abwimmeln von Kunden-Beschwerden. (axv)