Microsoft weist Schadensersatzansprüche zurück

Microsoft hat Unterlagen beim Superior Court of California eingereicht, um die Massenschadensersatzansprüche, die über die Webseite MSfreePC abgegeben wurden, zurückzuweisen.

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Von
  • Boi Feddern

Microsoft hat Unterlagen beim Superior Court of California eingereicht, um die Massenschadensersatzansprüche, die über die Webseite MSfreePC abgegeben wurden, zurückzuweisen. Dies berichtet der Linux-Distributor Lindows.com. Laut Microsoft-Anwalt Robert Rosenfeld verletze die Lindows-Seite die Bedingungen des Softwareherstellers, indem sie digitale Signaturen zum Erwirken der Schadensersatzansprüche einsetzt. Auch könnten die Beteiligten nur persönlich ihre aus der Einigung im Kartellverfahren abgeleiteten Ansprüche anmelden.

Die Aktion mit MSFreePC wurde vom nie um publicity-trächtige Ideen verlegenen Lindows-Chef Michael Robertson gestartet. Schon das Micrsoft-Verlangen, die Website vom Netz zu nehmen, war Anlass für einen "offenen Brief" Robertsons an Bill Gates.

Hintergrund der Streitereien ist die Einigung in einer kalifornischen Kartell-Sammelklage. Microsoft hat zugesagt, den Beteiligten 1,1 Milliarden US-Dollar in Form von Gutscheinen zu zahlen. Auf MSfreePC.com bietet Lindows.com jedem, der seinen Anspruch dort anmeldet, ermäßigte Lindows-Software an. Den ersten 10.000, die Waren im Wert von über 100 US-Dollar kaufen, verspricht Lindows.com einen kostenlosen PC auf Basis des WebStation PC.

Infrage für Ansprüche aus der kalifornischen Sammelklage kommen alle kalifornischen Microsoft-Kunden, die zwischen Februar 1995 und Dezember 2001 unter anderem Windows, MS-DOS, Office und Works von Microsoft erworben haben. Die Sammelklage war eine in einer ganzen Reihe von Verfahren, in denen Microsoft-Kunden dem Konzern vorgeworfen hatten, er habe unter Ausnutzung seiner Monopolstellung überhöhte Preise für Windows verlangt. Die Klagen wurden alle eingereicht, nachdem Richter Thomas Penfield Jackson im Anti-Trust-Verfahren des US-Justizministeriums gegen Microsoft festgestellt hatte, dass der Software-Konzern in diversen Punkten gegen die Anti-Trust-Gesetze verstoßen hatte. (boi)