Präventive Crash-Maßnahmen in Autos

Das Auto der Zukunft verfügt über ein umfangreiches Sensorset, mit dem es Gefahren erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten kann.

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Von
  • Clemens Gleich

Das Auto der Zukunft, wie es unter anderem von Mercedes gesehen wird, verfügt über ein umfangreiches Sensorset, mit dem es Gefahren erkennen und Gegenmaßnahmen wie Gurtstraffung und Vollbremsung einleiten kann. In einer späteren Ausbaustufe soll der Autopilot fürs Automobil dem Fahrer komplett die Lenkung aus der Hand nehmen können. So hat etwa Daimler-Chrysler das System "Pre-Safe" auf der IAA vorgestellt, das die "relativ lange Zeitspanne zwischen Erkennen eines Unfalls und dem eigentlichen Crash" für sinnvolle Vorbereitungen nutzt.

Für ein besseres Bild der Umgebung sollen ein Radar, Infrarotaugen und Ultraschallohren sorgen. Das Fahrverhalten wird am Gestell des Wagens bemessen und die Passagiere sollen zwecks Ermittlung ihres Durchschlagverhaltens in ihren Sitzen gewogen werden. Für den Worst Case registrieren elektrische Nerven in der Blechhaut die Wucht des Aufpralls. Die Beurteilung dieser Wahrnehmungen nimmt ein Mikroprozessor vor, der danach die Schwere des Unfalls berechnet und Schutzmaßnahmen ergreift. Die Sitze werden in eine aufrechte Position gebracht, alle Gurte gestrafft, diverse Pufferzonen klemmen die Insassen ein oder bilden zusätzliche Knautschzonen. Das Fahrzeug wird höher gelegt und schließt selbstständig sein Sonnendach, damit selbst bei einem Überschlag niemand abhanden kommt.

Sobald das Schlimmste überstanden ist, schaltet der Mercedes seine Warnblinkanlage ein und ruft den Rettungsdienst an, sofern der Fahrer dazu nicht mehr in der Lage ist. Auch wenn es nicht so arg kommt, soll das System den Fahrer in schwierigen Situationen mit Warnleuchten auf den Grenzbereich des Fahrzeugs hinweisen. Derzeit schweigt sich die Firma über Preis, Einführung und Einzelheiten noch aus.

"Fernziel" von Daimler-Chrysler ist das denkende Auto, das um Hindernisse herumsteuern kann. Da die meisten Unfälle durch Unaufmerksamkeit passieren, erhoffen sich die Autobauer einen signifikanten Rückgang der Unfälle. Was die Hersteller hindert, ihre Pläne umzusetzen, sind die Wünsche der Fahrer. Wer will sich schon von einem Computer den Lenker in Extremsituationen aus der Hand nehmen lassen? (cgl)