Jugendschützer empfehlen Inhalts-Filter

Weil immer mehr "Tasteless"-Angebote im Internet kursieren, raten Jugendschützer den Eltern, Filter zu installieren.

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Von
  • Christian Kruggel

Nach Angaben von Martin Döring von Jugendschutz.net nehmen im Internet pornografische Inhalte und so genannte "Tasteless"-Seiten zu. Er empfiehlt Eltern deshalb, auf ihren Rechnern Filter zu installieren.

Jugendschutz.net, eine Einrichtung, die von den Bundesländern gegründet wurde, erhält in letzter Zeit viele Hinweise auf "Tasteless"-Angebote. Solche Inhalte zeigen grausame Fotos wie zum Beispiel Unfallopfer oder verstümmelte Leichen. Nach Einschätzung von Martin Döring geht der Reiz dieser Inhalte auf Jugendliche vor allem davon aus, dass die Bilder als Mutprobe angesehen und unter der Hand weiterverteilt werden. "Wir nehmen an, dass Kinder und Jugendliche das Betrachten dieser Bilder als Mutprobe ansehen", sagte Döring in einem dpa-Gespräch. Döring, der als Jurist beim Jugendschutz.net arbeitet, hält solche Angebote für schwer jugendgefährdend: "Nach unserer Einschätzung sind 'Tasteless'-Angebote geeignet, Kinder und Jugendliche sittlich schwer zu gefährden."

Da Tasteless-Angebote vor allem auf Servern in den USA liegen, können die deutschen Jugendschützer ihre Sperrung nicht veranlassen. Döring rät deshalb Eltern, die ihre Kinder von solchen Inhalten schützen wollen, auf ihren Rechnern Filter zu installieren. Die heute erhältlichen Filter dienen dem Ziel des Jugendschutzes allerdings kaum: Im Test von c't in Ausgabe 23/2000 zeigten die meisten Filter erhebliche Mängel. (chk)