Microprocessor Forum: Eine Parade nicht nur neuer 64-Bit-Prozessoren

Mit großer Spannung wird IBMs Präsentation des neuen 64-Bit-PowerPC-Prozessors und andere Neuvorstellungen aus den CPU-Schmieden erwartet.

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Mit großer Spannung wird IBMs Präsentation des neuen 64-Bit-PowerPC-Prozessors erwartet. Morgen früh (Ortszeit San Jose) will IBM-Entwickler Peter Sandon auf dem Microprocessor Forum im kalifornischen San Jose endlich Genaueres verraten. Man hofft, dass auch ein Hinweis auf einen wichtigen Kunden nicht ausbleibt: Angeblich soll sich Apple für die schnellen CPUs interessieren. Das könnte bedeuten, dass schon im nächsten Jahr Macintosh-Rechner oder Server mit 64-Bit-Prozessoren (und passendem Betriebssystem) zu haben sein werden.

Doch bisher ist das reine Spekulation; vorab wird lediglich kolportiert, dass der neue IBM-Prozessor wohl "PowerPC 970" heißen soll, mit 1,8 GHz Taktfrequenz läuft und sowohl mit 32- als auch mit 64-Bit-Software ein deutliches Leistungsplus im Vergleich zu aktuellen PowerPC-CPUs bieten soll. Der neue Chip ist vom Serverprozessor Power4 abgeleitet und bringt aus dessen Sphäre eine ganze Reihe von Zusatzbefehlen mit.

Wiewohl die IBM-Präsentation sicherlich der spannendste Vortrag auf dem diesjährigen fünfzehnten Microprocessor Forum sein wird, wollen auch die anderen Chipfirmen einiges bieten. Ebenfalls aus der 64-Bit-CPU-Riege stammt Fujitsu, die ihren SPARC64 V mit dem Codenamen Zeus vorstellen. Erste Server mit bis zu 128 dieser mit 1,3 GHz laufenden Prozessoren hat Fujitsu-Siemens bereits für Februar angekündigt. AMD gehört zu den 64-Bit-Aufsteigern und lässt Pat Conway über Opteron-Multiprozessorsysteme referieren; unter anderem geht es um die Cache-Kohärenz des Speichers solcher NUMA-Rechner.

VIA bespricht mit dem Nehemiah den neuen Kern des C3, der mit mindestens 1,2 GHz starten soll. Die Taiwaner wollen getreu ihres Werbespruchs vom Cool Processing vor allem Kunden bedienen, die einen preiswerten und leisen Prozessor suchen, ohne absolute Spitzenleistungen zu benötigen.

Natürlich nutzt auch Intel das Microprocessor Forum und liefert weitere Details des kommenden Mobilprozessors Banias sowie über "Architekturverbesserungen" künftiger Enterprise-Prozessoren aus der Xeon- und Itanium-Baureihe.

Auf dem Forum werden auch eine Reihe verschiedener Embedded- und Spezialprozessoren vorgestellt, darunter Digitale Signalprozessoren (DSP) mit Multithread-Befehlssatz und Netzwerkprozessoren für 10-GBit/s-Systeme.

Eine interessante Fragestellung behandelt Intel-Fellow John Crawford in seiner morgigen Keynote: Wie nutzt man eine Milliarde Transistoren am besten? Verkleinerte Strukturen und verbesserte Herstellungsverfahren bringen Prozessoren mit derart vielen Schaltelementen sogar für Desktop-Anwendungen bald in bezahlbare Reichweite, doch welche Funktionen sind sinnvoll und wie steuert man die Leistungsaufnahme solcher Chipmonster? (ciw)