Canons neue "D90"-Spiegelreflex heißt EOS 10D

Das Rätselraten um die Nachfolge der SLR-Digitalkamera D60 hat ein Ende: Die neue Kamera wird in der Tradition der absteigenden EOS-Nummerierung EOS 10D heißen.

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Von
  • Carsten Meyer

Die von einer französischen Foto-Webseite gestreuten (und mit einer phantasiereichen Fotomontage gewürzten) Gerüchte um eine angebliche D90 als Nachfolgerin der bekannten Digitalkamera D60 konnte Canon (Halle 1, Stand 5b2) am 27. Februar auf einer Pressekonferenz zerstreuen: Die Kamera wird in der Tradition der absteigenden EOS-Nummerierung EOS 10D heißen. Bezüglich Auflösung und Sensormaßen hat sich gegenüber der D60 nichts geändert, es kommt nach wie vor ein 6,3-Megapixel-CMOS-Sensor mit 22,7 × 15,1 mm effektiver Bildgröße zum Einsatz, der eine Brennweiten-Verlängerung im Vergleich zum Kleinbildfilm um den Faktor 1,6 ergibt. Neu sind dagegen das sonst nur in der Profi-Liga anzutreffende Magnesium-Kunststoff-Verbundgehäuse, ein 7-Punkt-Autofokus mit Einblendung des aktiven Feldes in das Sucherbild, die verkürzte Auslöseverzögerung von nur rund 80 Millisekunden und die Serienbildgeschwindigkeit von 3 Bildern/Sekunde. Der spezialisierte "DIGIC"-Prozessor soll für eine exzellente Bildqualität sorgen. Außerdem erlaubt das Hochleistungsbauelement die simultane Verarbeitung von JPEG- und RAW-Daten. Hinzugekommen sind auch die Bracketing-Funktion für den Weißabgleich und die gleichzeitige Aufzeichnung in den Formaten JPEG und RAW. Erweiterte Custom-Funktionen, wählbare Farbräume inklusive Adobe RGB und ein Empfindlichkeitsbereich von ISO 100-3200 wollen das semiprofessionelle Profil der EOS 10D unterstreichen.

EOS-typisch ist die Bedienung aller wichtigen Funktionen mit den Einstellrädern auf der Vorder- und Rückseite der Kamera. Mit einer Serienbildgeschwindigkeit von drei Bildern pro Sekunde und einem Pufferspeicher für 9 Bilder ist die EOS 10D für Actionszenen gut gerüstet. Während die im Pufferspeicher befindlichen Daten auf das Speichermedium (CompactFlash-Medien Typ I und II, inklusive Microdrive) geschrieben werden, kann weiter fotografiert werden. Die EOS 10D akzeptiert Speicherkarten im FAT16- und FAT32-Format für zukünftige Speichermedien größer 2 GB.

Die EOS 10D verfügt über eine USB-Schnittstelle für die Übertragung der Daten zum PC. Die im Lieferumfang enthaltene Kamerasoftware für Mac und Windows enthält ZoomBrowser EX 4.0 (Mac: Image Browser), FileViewer Utility zur Umwandlung der RAW-Daten und zur Einstellung der Custom-Funktionen sowie Remote Capture zur Steuerung der Kamera vom PC. Ab März 2003 wird die Kamera für 2199 Euro im Handel sein, damit ist sie 300 Euro billiger als die D60 zum Erscheinungstermin.

Zeitgleich präsentierte Canon das neue Weitwinkel-Profi-Zoom EF 17-40mm 4.0L, das mit seiner kurzen Anfangsbrennweite dem Verlängerungsfaktor Rechnung trägt und eine bis zum Bildrand hin überragende Schärfe liefern soll. Mit seinem Preis von 999 Euro ist es in der Leistungsklasse der Profi-Objektive, die gern einmal den Gegenwert einer Weltreise für zwei Personen darstellen, geradezu preiswert. Ein Zugeständnis an Gewicht und Preis stellt wohl die mit 4.0 nicht übermäßige (dafür aber konstante) Lichtstärke dar. (cm)