470 Euro für eine Notebook-Taste bei Dell

Für das Ersetzen einer einfachen Plastiktaste an einem Notebook verlangt der PC-Weltmarktführer mehr als 470 Euro.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 303 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Persson

Für das Ersetzen einer einfachen Plastiktaste an einem Notebook verlangt der PC-Weltmarktführer Dell mehr als 470 Euro, berichtet c't in der aktuellen Ausgabe 3/02.

Notebooks bestehen großenteils aus Spezialteilen, sodass man bei einem Defekt auf die Hilfe des Herstellers angewiesen ist. Diese Zwangslage nutzt der weltgrößte Computerhersteller nach Ablauf der Garantiezeit kompromisslos aus. Dell weigert sich grundsätzlich, Ersatzteile zu verkaufen, und stellt selbst für die kleinste Reparatur einen Pauschalpreis von 470 Euro plus Mehrwertsteuer in Rechnung. So kostet der Ersatz einer abgebrochenen Tastenkappe genauso viel wie der des kostbaren LC-Displays. Vor dem Kauf erfahren die Kunden davon nichts.

In einem zweiten Fall, über den c't berichtet, ging es um eine abgebrochene Schraube. Auch diesem Notebook-Besitzer bot Dell zunächst die völlig überteuerte Reparatur an, erklärte sich aber auf massiven Protest hin immerhin bereit, einen Satz Kleinteile für 143,16 Euro zu liefern -- zum Selbsteinbau. Der c't-Leser verzichtete dankend und reparierte sein Notebook selbst: mit zwei Schräubchen aus dem Eisenwarenladen für zwölf Cent.

In der neuen Rubrik "Vorsicht, Kunde" will c't regelmäßig über Entgleisungen und dubiose Geschäftspraktiken berichten. Damit erfahren die Kunden bereits vor dem Kauf, was sie bei dem jeweiligen Unternehmen erwarten oder gar befürchten müssen. (cp)