Ortsnetz-Monopol fällt Ende 2002

Die Deutsche Telekom verliert spätestens Ende 2002 ihr letztes Monopol: die freie Preisgestaltung im Ortsnetz.

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Von
  • David Adamczewski

Die Deutsche Telekom verliert spätestens Ende 2002 ihr letztes Monopol: die freie Preisgestaltung im Ortsnetz. Dies meldet das Anlegermagazin Die Telebörse unter Berufung auf eine offizielle Mitteilung der Bundesregierung an die EU-Kommission. Entgegen der Meldung des Magazins, das Monopol würde Ende 2002 fallen, wollte Steffen Moritz, Pressesprecher im Bundesministerium für Wirtschaft, keinen genauen Zeitpunkt angeben: "Es ist richtig, dass wir im nächsten Paket neuer Telekommunikations-Maßnahmen auch eine Öffnung des Ortsnetzes vorsehen. Der Zeitpunkt, den das Magazin meldet, ist jedoch falsch. "Peter Kespohl, Pressesprecher der Deutschen Telekom, sagte gegenüber heise online: "Der Pressestelle liegt derzeit keine derartige Mitteilung vor."

Die Ankündigung zur Öffnung des Ortsnetzes erfolgt nicht ganz freiwillig. Die Europäische Gemeinschaft hatte Deutschland angewiesen, Telefonkunden das Call-by-Call-Verfahren auch im Ortsnetz zu ermöglichen. Zuletzt drohte die EG der Regierung sogar mit einem Vertrags-Verletzungsverfahren. Warum die Bundesregierung dieser Anweisung bisher nicht nachgekommen ist, konnte Moritz nicht sagen: "Es liegt vermutlich an der Gesetzgebung."

Zahlreiche Mitbewerber der Telekom hatten des Öfteren die Öffnung des Ortsnetzes auch für andere Anbieter gefordert. AOL unterstellte der Telekom sogar, sie würde das Monopol zur Unterstützung der eigenen Online-Tochter T-Online missbrauchen. Die Regulierunsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) sah in der Vergangenheit jedoch kein Grund zum Handeln. (daa)