Bayern verbannen zwei MTV-Shows ins Nachtprogramm

Die Bayerische Landesmedienanstalt hat MTV angewiesen, die beiden umstrittenen Sendungen Jackass und Freak Show nicht vor 22 Uhr auszustrahlen.

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Von
  • David Adamczewski

Die umstrittenen MTV-Sendungen Jackass mit John Knoxville und Freak Show dürfen ab sofort nur noch zu später Stunde ausgestrahlt werden. Eine entsprechende Anordnung hat die Bayerische Landesmedienanstalt (BLM) gestern der deutschen Niederlassung des britischen Musiksenders MTV Networks per Fax zukommen lassen. Darin wird MTV aufgefordert, Jackass nicht mehr vor 22 Uhr und die Freak Show nicht vor 23 Uhr auszustrahlen.

Die Landesmedienanstalt reagiert mit dieser Anordnung offenbar auf einen Zwischenfall in den USA, bei dem sich ein 14-Jähriger nach dem Vorbild eines Videos, das in einer Jackass-Folge gezeigt worden war, selbst in Brand gesteckt hat. Diese Aussage jedenfalls machten Freunde des Jugendlichen gegenüber der Polizei.

Der Musiksender hält die Anordnung für unbegründet. "Wir sind uns der Verantwortung auch gegenüber unseren jüngsten Zuschauern sehr wohl bewusst. Allerdings handelt es sich bei beiden Formaten um Comedy-Shows, die zum größten Teil wirklich völlig harmlos sind. Gefährliche Stunts machen nur einen geringen Teil der Shows aus und diese waren sowieso nur noch nach 22 Uhr eingeplant", so Elmar Giglinger, der Programmdirektor von MTV Germany. Die MTV-Pressesprecherin Verena Adami ergänzte, die Zuschauer seien selbst bei der Austrahlung entschärfter Versionen davor gewarnt worden, die gezeigten Stunts nachzumachen. Auch würden nach dem Vorfall in den USA alle Beiträge sorgfältig überprüft. Die Geschäftsführung von MTV Germany erwägt rechtliche Schritte gegen die Anordnung. (daa)