Software-Piraterie in Osteuropa am stärksten

Nach einer neuen von der BSA in Auftrag gegebenen Studie verwenden in Osteuropa doppelt so viele Anwender Software-Raubkopien wie in Westeuropa.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 136 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • David Adamczewski

In Osteuropa verwenden doppelt so viele Anwender Software-Raubkopien wie in Westeuropa. Dieses Ergebnis geht aus einer Studie von Datamonitor hervor, die von der Business Software Alliance (BSA), dem US-Branchenverband der Software-Industrie, in Auftrag gegeben wurde. Den Negativrekord halten demnach die Ukraine und Russland: In beiden ehemaligen Ostblock-Staaten sind annähernd 90 Prozent der eingesetzten Software-Produkte nicht registriert. Während in zehn osteuropäischen Staaten im Durchschnitt 63 Prozent der Anwender ihre Software nicht registrieren, sind es in Westeuropa 34 Prozent und in den USA lediglich 20 Prozent.

Laut der Studie nehmen die betroffenen zehn Staaten durch den verbotenen Handel mit Raubkopien bis zum Jahr 2004 32 Milliarden Euro weniger ein. Im Jahr 2000 verkauften die Software-Hersteller in den zehn ehemaligen Ostblock-Staaten Produkte im Wert von 1,4 Milliarden Euro. Die Experten von Datamonitor erwarten im Jahr 2004 einen Anstieg der Verkaufserlöse auf 2,3 Milliarden Euro.

Stefan Krawczyk, Direktor der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) in Brüssel, erklärt das Ungleichgewicht zwischen Ost- und Westeuropa beim Handel mit Raubkopien: "Historisch gesehen sind diese Länder durch eine Kultur geprägt, die das Bezahlen von intellektuellen Werten nicht vorsieht." Seiner Meinung nach sind die Regierungen und die Behörden in bestimmten Regionen aber auch nicht daran interessiert, etwas gegen den florierenden Schwarzmarkt zu unternehmen. Aus diesem Grund fordert Krawczyk die USA auf, Handelssanktionen gegen die Ukraine zu beschließen, um die illegale CD-Produktion wirksamer bekämpfen zu können. (daa)