Private TV-Sender kritisieren Marathon-Livestream des ZDF

Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation bezeichnet den 26-stündigen Livestream der TV-Sendung iDay als massive Geldverschwendung.

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Von
  • David Adamczewski

Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e. V. (VPRT) hat das ZDF für die Internetübertragung der 26-stündigen Live-Sendung iDay scharf kritisiert. Nach Ansicht des Verbandes zeige der Fernsehsender in "erschreckender Art und Weise", wie die Beiträge der Zuschauer zweckentfremdet werden können. Der Umgang mit den Gebühren sei unverantwortlich, betonte VPRT-Sprecher Stefan Kühler gegenüber heise online.

Kühler verweist in seiner Kritik wie schon früher auf den Rundfunkstaatsvertrag, der festlegt, dass Internetaktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nur programmbegleitend eingesetzt werden dürfen. "In diesem Falle aber ist das Internet der einzige Übertragungsweg; die Programmbegleitung erfolgt durch das Fernsehen", führt er fort. Die Tatsache, dass die Sendung die ganze Zeit über digital über den ZDF-Infokanal und vier Stunden lang auch auf dem analogen Wege zu empfangen ist, ändere daran seiner Meinung nach nichts.

ZDF-Intendant Schächter versteht die Aufregung nicht. "Im Zentrum steht eine Fernsehshow, die über das Medium Internet einen interaktiven Charakter erhält", sagte er. Auch ZDF-Sprecher Alexander Stock zeigt sich von den Vorwürfen des VPRT unbeeindruckt. "Erstaunlicherweise werden wir immer dann kritisiert, wenn wir uns moderner präsentieren", kommentierte Stock gegenüber heise online. Dass solche Aktionen nun mal Geld kosten, sei doch völlig klar. Es gebe aber nun einmal nur einen iDay im Jahr, den man mit Partnern gemeinsam bewältige.

Einer davon ist übrigens Giga TV, der im Anschluss an den ZDF-Marathon durch eine weitere 26-stündige Live-Sendung sowohl via Web als auch per TV führt. Dann wird sich auch zeigen, ob der Server, auf dem die Chats und Foren laufen, dem Besucheransturm diesmal gewachsen ist. (daa)