Initiative plant Klage gegen Spiele-Indizierung

Eine private Initiative will beim Europäischen Gerichtshof eine Klage gegen die Indizierung von Computerspielen einreichen.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Eine private Initiative will beim Europäischen Gerichtshof eine Klage gegen die Indizierung von Computerspielen einreichen. Anlass für den Zusammenschluss der Indizierungsgegner sind zwei Entscheidungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften zu aktuellen Spieletitel: Unreal Tournament 2003 wurde bereits auf den Index gesetzt, für Command & Conquer: Generals ist dies ebenfalls beantragt. Die freiwillige Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle hatte beide Titel als "geeignet ab 16 Jahre" eingestuft.

Indizierte Spiele dürfen an Minderjährige nicht verkauft und generell nicht beworben werden; der Versandhandel ist untersagt. Die "Initiative gegen die Indizierung von Computerspielen" sieht darin einen Verstoß gegen geltendes EU-Recht, da durch die Regelung der freie Warenverkehr erheblich eingeschränkt werde. Zur Finanzierung der geplanten Klage in Luxemburg hoffen die Initiatoren jetzt auf Spenden.

Außer dem aktuellen Anlass könnte auch ein neuer Jugendmedienschutz-Staatsvertrag, der am 1. April in Kraft tritt, ein Grund für die Initiative sein. Gleichzeitig mit der Umbenennung in "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" kann dieses Gremium künftig selbst aktiv werden und Spiele auch überprüfen, wenn dazu kein Antrag von einem Jugendamt oder Ministerium vorliegt. Bisher wurde die Prüfstelle nur auf Antrag tätig. (dwi)